"Ich hatte echt Bammel"

21.06.2021 –  Thorsten Eisenhofer

Leann Dietzel hat mit Triathlon Potsdam das Auftaktrennen der Saison der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga gewonnen und in Potsdam am 27. Juni (im Livestream auf www.triathlonbundesliga.de) mit ihrer Mannschaft ein Heimrennen. Wir haben mit ihr über Rennen mit und gegen bekannte Namen, den Respekt gegenüber einer Treppe und einen Tagessieg zusammen mit der besten Freundin gesprochen.

Leann Dietzl

Leann Dietzel (Grünes Trikot) schaffte es in Berlin in die zweite Radgruppe.

Leann, in Berlin bist du 23. geworden.

Berlin war für mich ziemlich aufregend. Es war ja erst mein zweites Bundesligarennen (ihr erstes Rennen absolvierte sie 2020 in Saarbrücken, Anm. d. Red.). Ich hatte ziemlich Respekt vor dem Wettkampf und gar keine Erwartungen, was eine Platzierung angeht, wusste nicht, wo ich landen werde. Das Schwimmen lief dann richtig gut, ich habe es in die zweite Radgruppe geschafft. Beim Laufen bin ich leider ziemlich eingebrochen.

Aber mit der Platzierung kannst du doch zufrieden sein, oder?

Ja, das stimmt. Ich war in einer Radgruppe mit Spitzenathletinnen wie Caro (Pohle, Anm. d. Red.) und Anja (Knapp, Anm. d. Red.). Da dachte ich: Wenn du mit denen in einer Radgruppe bist, dann musst du gut unterwegs sein.

Hast du dann ab und an mal geschaut, was die so machen?

Nein, ich habe versucht, mich bestmöglich auf mein Rennen zu konzentrieren.

Wie groß war deine Aufregung vor dem Rennen?

Ich muss zugeben, dass ich noch nie so nervös vor einem Wettkampf war. Ich hatte echt Bammel. Das Reinrennen in den Wannsee, das Rauslaufen, die vielen Treppenstufen in die Wechselzone, der kleine Berg auf der Radstrecke. Das war ziemlich hart und ich hatte ziemlich Respekt.

Mit dem Team habt ihr, etwas überraschend, den Tagessieg geholt.

Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut. Dass ich in meinem zweiten Bundesligarennen zusammen mit meiner besten Freundin Julia (Bröcker, Anm. d. Red.) zusammen den Mannschaftssieg geholt habe, ist toll. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir zusammen bei einem Wettkampf starten. Unser Traum ist, mal gemeinsam beim Rennen der World Triathlon Championships Series in Hamburg zu starten. Wir kommen ja beide aus Schleswig-Holstein, Hamburg ist quasi unser Heimrennen. Dort waren wir schon oft zusammen als Zuschauerinnen, um Laura (Lindemann, Anm. d. Red.) und Nina (Eim, Anm. d. Red.) anzufeuern.

In Berlin bist du mit jener Nina, die du in Hamburg schon angefeuert hast, zusammen in einer Mannschaft gestartet.

Ich kenne Nina schon lange, wir waren schon öfter mit dem Landeskader zusammen im Trainingslager. Es ist natürlich toll, mit jemandem, der schon so viel erreicht hat, ein Bundesligarennen zu gewinnen.

Nun habt ihr Potsdamerinnen im zweiten Saisonrennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga ein Heimspiel.

Ich trainiere mittlerweile seit fast zwei Jahren in Potsdam, kenne die Strecken, bin sie alle schon zigmal abgefahren und abgelaufen. Es ist natürlich toll, hier ein Rennen zu haben. Wir werden diesmal nicht das beste Team am Start haben. Das Ziel ist es trotzdem, vorne mitzumischen und eine gute Teamplatzierung zu erreichen.

Wir stehen noch am Anfang der Wettkampfsaison. Welche Ziele hast du für dieses Jahr?

Ich würde in der Bundesliga gerne eine Top-20-Platzierung erreichen und mich über gute Ergebnisse im DTU-Jugendcup für den Nachwuchskader 2 qualifizieren.

Das Rennen der Frauen ist ab 13 Uhr im Livestream auf www.triathlonbundesliga.de zu sehen, das Rennen der Männer ab 15.15 Uhr.