"Mannschaftswettkämpfe sind sehr teambuildend"

08.09.2021 –  thorsten eisenhofer

Lena Meißner hat mit dem EJOT Team TV Buschhütten den Titel in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga verteidigt. Wir haben mit der 23-Jährigen über einen Steigerungslauf ins Glück, Teambuilding-Maßnahmen und hungrige Konkurrentinnen gesprochen.

Lena Meißner

Lena, Glückwunsch zum Tagessieg und zum Meistertitel.

Danke. Es war ein gelungener Tag, die Mädels aus Potsdam haben es uns nicht einfach gemacht. Wir haben gekämpft und zum Glück auch gewonnen.

Wann ward ihr euch sicher, dass es für den Titel reicht?

Es war nicht ganz einfach. Bei einem Teamwettkampf weiß man nie, ob die Mannschaftskolleginnen am Limit sind – oder nicht. Wir haben das Rennen als Steigerungslauf gestaltet und irgendwann gemerkt, dass uns die Potsdamerinnen nicht mehr folgen können. Aber ganz sicher waren wir uns erst kurz vor der Ziellinie.

Spricht man sich im Team ab?

Wir haben vorher besprochen, dass diejenige, die sich gut fühlt, vorausläuft. Im Rennen hatte dann jede von uns eine wellenförmige Bewegung drin. Die eine hatte berghoch Schwierigkeiten, die andere bergrunter. Deshalb haben wir immer versucht, uns abzusprechen, wer vorne läuft. Im Großen und Ganzen war es dann recht homogen.

Was gefällt dir an solchen Team-Formaten?

Es ist teambuildend. Man rückt enger zusammen, hat mehr miteinander zu tun und kämpft noch einmal mehr. Ich finde es schön.

Klingt nach einem Plädoyer für mehr Teamwettkämpfe.

Ich fände Hälfte Einzelrennen, Hälfte Teamrennen gut. Das würde eine gute Mannschaftsmeisterschaft ausmachen. Nur Teamrennen würde die Bundesliga auch nicht ganz widerspiegeln.

Du warst beim Wettkampf in Potsdam dabei, einem Staffelformat, und nun in Saarbrücken, bei einem wirklichen Teamrennen. Du hast also einiges an Teambuilding mitgenommen aus der Saison 2021 der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga.

Das stimmt. Wobei ich sagen muss, dass das Rennen in Saarbrücken deutlich teambuildender war. In Potsdam hat ja trotzdem jede Athletin einen Einzeltriathlon gemacht, in Saarbrücken haben wir fast alles zusammen absolviert. Wenn ich wählen dürfte, würde ich lieber zwei der Formate aus Saarbrücken nehmen.

Mal Hand aufs Herz. Hattet ihr ein bisschen Angst, dass euch Potsdam den Titel noch wegschnappt?

Wir haben im Vorfeld schon darüber gesprochen, dass wir Gas geben müssen. Potsdam hatte eine gute Mannschaft, Witten war gut aufgestellt. Es war sicherlich nicht im Vorfeld klar, dass wir den Titel mitnehmen werden. Wir haben versucht, unsere Stärken auszuspielen. Das ist uns zum Glück gelungen.

Für dich ist es nicht der erste Deutsche Meistertitel. Welche Bedeutung hat er für dich?

Es ist immer wieder schön, den Titel zu gewinnen. Lisa (Tertsch, Anm. d. Red.), Annika (Koch, Anm. d. Red) und ich haben diese Saison viele Bundesligarennen zusammen absolviert. Wir waren maßgeblich am Titelgewinn beteiligt und es war toll, dass wir drei das in Saarbrücken zusammen gut zu Ende bringen konnten.

Und 2022 folgt dann der nächste Titel?

Ich hoffe. Die anderen Teams rüsten auf, werden stärker. Aber wir hoffen natürlich, dass wir unsere Titelserie ausbauen können.

Die Potsdamerinnen mit ihren jungen, starken Athletinnen werden sicherlich eine Konkurrenz bleiben.

Auf jeden Fall. Sie sind jung, sie sind hungrig – und haben dieses Jahr in Berlin schon eindrucksvoll bewiesen, dass sie uns schlagen können. Deshalb muss man auf der Hut bleiben.

Welchen Wert haben die Rennen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga für dich?

Es ist immer wieder schön, in Deutschland zu starten. Der Aufwand ist relativ überschaubar, man kann die Wettkampforte mit dem Auto erreichen. Es ist natürlich auch alles top organisiert beim EJOT Team, man setzt sich also ins gemachte Nest. Die Bundesligarennen sind eine tolle Ergänzung zu den internationalen Wettbewerben.

Was nimmst du mit all deiner Erfahrung aus den Rennen noch mit?

Sie sind ein gutes Training. Im Training kann man sich oftmals nicht so einfach quälen wie im Wettkampf.