Team Bad Orb – Gesund im Spessart: Plötzlich in der Bundesliga

28.01.2020 –  Thorsten Eisenhofer

Eigentlich wollten die Mädels vom Team Bad Orb – Gesund imSpessart in der vergangenen Saison der Zweiten Triathlon-Bundesliga Süd „nur“einen Platz auf dem Podium in der Gesamtwertung…

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Eigentlich wollten die Mädels vom Team Bad Orb – Gesund im Spessart in der vergangenen Saison der Zweiten Triathlon-Bundesliga Süd „nur“ einen Platz auf dem Podium in der Gesamtwertung erreichen. Doch dann gewannen sie überraschend schon das Auftaktrennen in Darmstadt. Und nach Rang vier im zweiten Rennen (Rothsee), eroberten sie mit Platz drei in Trebgast die Tabellenführung zurück – und die Ziele wuchsen langsam. „Im Laufe der Saison haben die Mädels immer mehr Selbstvertrauen bekommen, immer mehr an sich geglaubt, gemerkt, welches unglaubliches Potential sie haben“, sagt Teammanager Adi Kohr.

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Plötzlich wollte die Mannschaft aus dem Spessart nicht mehr nur Rang drei – nein, sie wollte den Titel. Doch dann folgte in Viernheim jenes vierte Saisonrennen - ein Mannschaftswettkampf – das dieses Ziel ernsthaft in Gefahr brachte. Das Team Bad Orb – Gesund im Spessart kam im vorletzten Saisonrennen mit dem kurvenreichen Radkurs überhaupt nicht zurecht. Nur Rang drei im Tagesklassement in einem im Meisterschaftsrennen so wichtigen Wettbewerb. Plötzlich war man nur noch Tabellenzweiter. „Die Mädels haben auf dem Rad technische Schwächen beim Kurvenfahren gezeigt“, sagt Kohr. Die ganze Woche bis zum Abschlussrennen in Baunatal – ebenfalls ein Teamrennen – wurde an dieser Schwäche gearbeitet. Und mit Rang zwei in Baunatal – auf einem übrigens gar nicht so kurvenreichen Kurs – schließlich doch noch mit einem Zähler Vorsprung der Titel gewonnen.

Bis vor ein paar Monaten noch ein Zweitliga-Mittelfeldteam, nun in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga - die Weiterentwicklung des Teams Bad Orb – Gesund im Spessart kam sehr schnell. Im Jahr zuvor hatten die Mädels aus Bad Orb noch Rang fünf belegt, in der Saison davor Platz sieben – in einer Zweiten Liga, die jeweils nur aus acht Mannschaften bestand. „Natürlich war es das Ziel, dass wir uns weiterentwickeln“, sagt Kohr: „Wir wollten am Ende der Saison im Gesamtklassement auf dem Podium stehen. Dass die Entwicklung jetzt natürlich so toll ist, das hätten wir nicht gedacht.“ Ziel war es eigentlich gewesen, sich in kleinen Schritten zu verbessern und in eins, zwei oder drei Jahren den Aufstieg in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga anzugehen.

Nun darf sich die Mannschaft schon in diesem Jahr mit den besten Teams Deutschlands messen. „Wir sehen die Bundesliga als Abenteuer“, sagt Kohr. Er macht der Mannschaft keinen Druck in Form von Zielen, die zu erreichen sind. „Die Mädels sollen sich weiterentwickeln“, sagt Kohr lediglich. Aber sie machen in Bad Orb natürlich keinen Hehl daraus, dass sie nicht dagegen hätten, auch 2021 (und in den Folgejahren) in der höchsten deutschen Triathlonliga zu starten. Kohr, der selbst mal in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga aktiv war und eigentlich dieses Jahr gerne eine Langdistanz absolvieren würde, hat sich derzeit ganz dem Projekt Triathlon-Bundesliga verschrieben. Und wer mit so viel Ehrgeiz und Herzblut dabei ist, plant natürlich auch langfristig: „Wir würden uns natürlich gerne in der Bundesliga etablieren“, sagt Kohr.

Die Voraussetzungen dafür stimmen bei der Mannschaft aus dem Spessart jedenfalls: Ein junges Team, gute finanzielle Unterstützung und viel Zuspruch in der Region. Das Team Bad Orb – Gesund im Spessart ist die einzige Bundesligamannschaft in der Region. Bei diversen Sportlerehrungen in den vergangenen Wochen und Monaten gab es jeweils Rang eins als Mannschaft des Jahres 2019. Als ein großes Plus der Mannschaft sieht Kohr die Harmonie im Team. „Da gönnt jede der anderen den Einsatz.“

2015 startete die Mannschaft aus Bad Orb übrigens schon einmal für ein Jahr in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga – stieg jedoch gleich wieder ab. Vor allem im Schwimmen war das Team damals nicht wirklich konkurrenzfähig. „Da hat es total gefehlt“, sagt Kohr. Anschließend baute er in Bad Orb eine neue, junge Mannschaft auf. Eine neue, junge Mannschaft, die nun stärker sein soll als das Vorgängerteam fünf Jahre zuvor.