Finja Schierl: Es war ein cooler Moment. neben Cassandre zu stehen"
04.01.2021 – Thorsten Eisenhofer
Finja Schierl (Triathlon Team DSW Darmstadt) will in ihrem letzten Juniorinnen-Jahr noch einmal richtig angreifen. Wir haben mit ihr über ein Foto mit Cassandre Beaugrand, eine Nicht-Berücksichtigung als Katalysator für ihre Triathlonkarriere und die positiven Seiten an Corona für ihr Abitur gesprochen.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Finja, dein großes sportliches Highlight 2020 waren die Team-Europameisterschaften im Mixed Relay in Portugal.
Es war ein tolles Erlebnis, mit meiner Trainingsgruppe nach Portugal zu reisen, an solch einem Rennen teilzunehmen und gegen Athlet*innen zu starten, die ich als Vorbilder habe.
Welche deiner Vorbilder waren dabei?
Ich habe am Vorabend des Rennens beim Check-In auf einmal neben Cassandre Beaugrand gestanden. Ich hatte auf Instagram schon gesehen, dass sie auch am Start sein wird. Und auf einmal habe ich nach links geschaut und da stand sie. Das war schon ein cooler Moment, neben solch einer Athletin zu stehen.
Warst du nervös in diesem Moment?
Nein, im Gegenteil, ich habe mich total gefreut, sie zu sehen und gegen sie antreten zu dürfen. Ich denke, es ist für viele junge Triathletinnen ein Traum, gegen solch eine Sportlerin anzutreten und es war toll, dass sich für mich in diesem schwierigen Jahr 2020 solch ein Traum erfüllt hat.
Hast du nach einem Autogramm gefragt oder mit ihr ein Selfie gemacht?
Ich habe sie gefragt, ob wir ein Foto machen können und sie hat ja gesagt. Das Foto habe ich dann gleich meinen Eltern, Freunden und Trainingskolleg*innen geschickt. Also den Menschen, die wussten, was mir dieser Moment bedeutet.
Es lief für dich nicht nur vor dem Rennen, sondern auch im Rennen gut.
Am Vortag bin ich im Europacuprennen gestartet (Finja belegte Rang 21, Anm. d. Red.). Es war mein erstes internationales Rennen und lief ganz gut. Beim Mixed-Relay-Wettkampf war es vor allem toll, mit seinen Trainingskolleg*innen solch einen großen Wettkampf zu absolvieren und mit den anderen mitzufiebern. Und Platz sechs war auch ein gutes Ergebnis.
Es war ein versöhnliches Ende eines nicht einfachen Jahres.
Ja, es war im Frühjahr nicht einfach, als plötzlich alles in Frage stand. Ich habe mich dann erst einmal auf mein Abitur konzentriert und glaube, dass ich dafür von Corona profitiert habe. Die Wettkämpfe sind abgesagt worden, ich konnte mich im Lockdown nicht mit Freunden treffen, das Training hat weniger Zeit in Anspruch genommen. Dadurch hatte ich mehr Zeit fürs Lernen.
Seitdem konzentrierst du dich erst einmal voll auf den Sport.
Ohne die Schule fällt die Doppelbelastung weg und ich habe mehr Zeit für das Training. Ich bin sehr ehrgeizig, versuche, immer mehr zu machen und habe nach dem Training immer noch gelernt. Mir ist es schwer gefallen, einen Schlussstrich zu ziehen. Nun profitiere ich sehr davon, mich voll auf den Sport konzentrieren zu können. Das Training macht mir momentan echt viel Spaß. Ich habe mich total verbessert und setzte bis Ende der kommenden Saison voll auf den Sport. Ich möchte aus meinem letzten Juniorinnen-Jahr das Bestmögliche herausholen.
Welche Ziele hast du?
Ich will in der Bundesliga Platzierungen unter den Besten 20 erreichen, es im DTU-Jugendcup unter die Top fünf schaffen und im Junioren-Europacup starten.
Es gibt auch eine Junioren-EM und –WM.
Sich dafür zu qualifizieren, ist ein großer Traum.
Über viele Jugendjahre warst du mehr Schwimmerin als Triathletin.
Meinen ersten Triathlon habe ich schon in sehr jungem Alter gemacht, mit acht Jahren. Da meine Schwimmleistungen aber nicht so gut waren, ich aber Schwimmen zugleich auch sehr toll fand, wollte ich in einen Schwimmverein. Ich habe mich zwar auch als Läuferin gesehen, aber da meine Freunde im Schwimmen waren, bin ich weiterhin ins Schwimmtraining gegangen. Geändert hat sich das erst, als ich im Schwimmen nicht für einen Wettkampf nominiert wurde und parallel dazu die Sichtung für den hessischen Landeskader im Triathlon stattgefunden hat. Ich bin dann in den Kader aufgenommen worden und seitdem (seit Finjas erstem Jahr in der Jugend B, Anm. d. Red.) auch im DTU-Jugendcup gestartet.