Max Meckel: "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen"
28.01.2021 – Thorsten Eisenhofer
Max Meckel (Triathlon one Witten) hat 2020 sein Debüt in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga gegeben. Wir haben mit ihm über zwei Höhepunkte in einem wettkampfarmen Jahr, ein Laufband, auf dem es nicht so läuft, und Unterschiede zwischen Schule und Studium gesprochen.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Max, das Jahr 2020 war coronabedingt ein eher wettkampfarmes Jahr. Es hatte für dich aber ein paar Highlights parat.
Das stimmt. Das Junioren-Rennen der Super League in Rotterdam war ein Höhepunkt, auch wenn es für mich nicht so lief, weil ich mit dem Laufband nicht zurechtkam. Und mein erstes Bundesligarennen war natürlich auch toll.
Warum bist du mit dem Laufband nicht zurechtgekommen?
Ich bin das erste Mal auf einem Laufband gelaufen, bei dem man die Geschwindigkeit nicht manuell einstellt, sondern sich das Laufband an die Geschwindigkeit anpasst, die man vorgibt. Ich habe es nicht geschafft, an meine Grenzen zu gehen und alles rauszuholen.
Nach euch Junioren sind in Rotterdam die Profis gestartet. Was war das für ein Gefühl?
Beim Wettkampf durften wir aufgrund der Coronabestimmungen leider nicht mehr dabei sein. Aber am Tag vorher haben wir uns gemeinsam mit den Profis die Halle angesehen und zusammen trainiert. Das hat mich schon ein bisschen nervös gemacht und ich habe beim Testen des Laufbands schon das eine oder andere Mal rüber zu den Profis geschaut.
Apropos Nervosität. Wie sah es damit vor deinem ersten Bundesligarennen in Saarbrücken aus?
Da war ich natürlich auch sehr aufgeregt. Ich habe den wohl stärksten Lauf erwischt, bin unter anderem zusammen mit Tim Hellwig (dem späteren Sieger des Laufes und Gesamtschnellsten, Anm. d. Red.) und Justus Nieschlag gestartet.
Ich bin relativ locker in das Rennen gegangen, weil ich wusste, dass ich beim Schwimmen gut mithalten kann. Aber es war schon so, dass ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht habe. Ich wollte ja nicht ganz hinten landen.
Wie hat es sich dann angefühlt am Wettkampftag?
Es war seit Jahren mein Ziel, in der Bundesliga zu starten. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen.
Hast du die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga davor regelmäßig verfolgt?
Ich war bei verschiedenen Rennen live dabei, einmal in Münster und einmal in Düsseldorf. Und ich habe mir auch immer die Ergebnisse der Wettkämpfe angeschaut.
Hast du in den vergangenen Jahren gemerkt, dass du einem Start in der Bundesliga näher kommst?
Ich habe gemerkt, wie Athleten, mit denen ich regelmäßig gestartet bin, den Sprung in die Bundesliga geschafft haben. Das hat mir gezeigt, dass ich meinem Traum Schritt für Schritt näher komme.
Neilan Kempmann oder Luca Fahrenson, die wie du für Triathlon one Witten starten, sind bereits 2018 bzw. 2019 erstmals in der 1. Bitburger 0,0 Triathlon-Bundesliga gestartet. Hast du dir von ihnen Tipps geholt?
Ja, sie haben mir gesagt, dass es für sie eine große Erfahrung war, sie viel gelernt haben und dass sie vor dem Rennen deutlich aufgeregter waren als vor anderen Wettkämpfen.
Warst du neidisch auf sie, weil sie ihr Bundesliga-Debüt früher geben durften?
Ein bisschen neidisch war ich schon. Aber ich hätte mein Bundesliga-Debüt nicht früher geben wollen, weil ich noch nicht das Gefühl hatte, mithalten zu können. Ich wollte kein Hinterbänkler sein.
Auf dem Weg in die Bundesliga haben deine Einsätze in der Zweiten Liga Nord eine wichtige Rolle gespielt.
Da habe ich 2019 gemerkt, dass ich mit vielen Athleten mithalten kann, die auch regelmäßig in der Bundesliga starten. Das hat mir gezeigt, dass ich langsam auch bereit bin.
Du hast im vergangenen Jahr dein Abitur gemacht und studierst nun Wirtschaftsmathematik in Essen. Wie war für dich die Umstellung von der Schule zum Studium?
Durch die Corona-Pandemie war das Abitur schon sehr speziell. Im Studium läuft derzeit alles online, ich war bislang erst dreimal an der Uni. Das Studium ist anders, man teilt sich alles selbst ein – muss es aber auch machen. Für die Gestaltung des Trainingsalltags bin ich nun allerdings flexibler.
Ein Wirtschaftsmathematikstudium ist anspruchsvoll. Was reizt dich daran?
Ich war schon immer gut in Mathematik und interessiere mich für Zahlen.
Hilft es dir, im Training vom Lernen abzuschalten, um danach mathematische Probleme lösen zu können?
Ich merke, dass ich nach dem Training oft mit einem anderen Ansatz an die Aufgabe herangehe und sie dann lösen kann. Aber es ist nicht so, dass ich eine Aufgabe unterbreche und laufen gehe, um einen freien Kopf zu bekommen. Ich trainiere, wenn ich Training habe, die Lernzeiten richten sich nach den Trainingszeiten.