Paul Weigand: "Es war das bisher größte Rennen meiner Karriere"
26.01.2021 – Thorsten Eisenhofer
Paul Weigand (Team Brille 1 KSV Baunatal) hat in Saarbrücken im September 2020 sein erstes Rennen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga absolviert. Wir haben mit ihm über Topstars als Vorbilder, die Aufregung vor dem Rennen und die Gründe für einen Leistungsschub gesprochen.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Wie aufgeregt warst du vor deiner Bundesliga-Premiere?
Am Renntag selbst ging es, da hatte ich auch genug Ablenkung mit den Vorbereitungen auf den Wettkampf. Aber die Tage vorher ist mir schon klar geworden, dass das bislang größte Rennen meiner Karriere auf mich wartet. Vor zwei, drei Jahren habe ich die Athleten, gegen die ich nun antreten sollte, noch im Fernsehen und in Videos bewundert, wie sie in der Bundesliga starten. Und plötzlich sollte ich mit ihnen zusammen starten. Das war schon ein cooles Gefühl und ich war glücklich, das erleben zu dürfen.
Hat es dich gehemmt, gegen die Athleten anzutreten, die du vor ein paar Jahren noch bewundert hast?
Im Wettkampf denke ich nicht mehr daran, dass ich die Jungs mal bewundert habe. Im Wettkampf ist es mir egal, wer neben mir startet. Da geht es um den Kampf um Platzierungen, ich habe da keine Hemmungen.
Sind solche Athleten Vorbilder?
Nicht direkt, aber ich würde natürlich auch gerne mal so gut werden. Ich finde es aber auch schwer zu sagen, wohin meine Reise sportlich geht. Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, du startest 2020 in der Bundesliga, hätte ich ihn für verrückt erklärt.
Du hast Triathlon jahrelang eher hobbymäßig betrieben. Erst seit zwei, drei Jahren trainierst du professionell.
Meine Ergebnisse sind immer besser geworden, ich habe gemerkt, dass ich im Sport etwas erreichen kann. Ich habe daher den Fokus mehr auf den Sport gelegt. Vorher habe ich auch mal ein Training ausfallen lassen, weil ich am Wochenende lieber etwas mit Kumpels gemacht habe. Mittlerweile nimmt der Triathlon einen großen Teil meiner Freizeit ein.
Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider.
Genau, 2018 war ich in Rennen des DTU-Jugendcups noch auf Rängen um Platz 30. 2019 in Jena habe ich als Neunter dann erstmals ein Top-Ten-Ergebnis erreicht. Ich bin richtig hungrig auf Erfolge geworden und habe einen richtigen Sprung gemacht. Wenn ich dieses Jahr mal einen richtig guten Tag erwische, möchte ich meinen Top 10 Platzierung gerne wiederholen.
Du bist also richtig ambitioniert geworden.
Ich will dran bleiben, weiß, dass ich noch einiges erreichen kann. Es gibt genug Athlet*innen in der deutschen Spitze, die in der Jugendzeit auch nicht besonders erfolgreich waren.
Dein Ziel ist eine Karriere als Profi?
Ich träume davon. Aber ich muss es auch realistisch sehen. Ich mache seit drei Jahren eine Ausbildung zum Zerspannungsmechaniker. Es ist nicht so leicht, daneben noch ausreichend Zeit für das Training zu finden. Aber wer weiß, was die Zukunft noch bringt.
Lass uns zum Abschluss noch ein Blick auf die kommende Saison der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga werfen.
Meine Premiere hat Spaß gemacht. Es war ein tolles Format, ein kurzes und knackiges Rennen. Ich freue mich auf weitere Rennen. Wir sind Aufsteiger, haben noch keine richtige Saison in der Bundesliga absolviert. Für uns ist das Dabeisein alles.