"Die Jungs müssen nun nachziehen und auch aufsteigen"
04.01.2023 – thorsten eisenhofer
Beim Rennen in Hannover Anfang September hast Du Dir mit Deinem Team endgültig den Aufstieg gesichert. Wie hat sich das angefühlt?
Es war einfach nur mega cool. Wir waren in Hannover fast 30 Leute vom Tri Team Hamburg. Es war ein mega geiles Teamwochenende, wir hatten so viel Spaß. Die Stimmung war richtig cool und der Aufstieg natürlich die Krönung.
Die Hamburger Männer verbleiben in der 2. Liga. Heißt das, die Wochenenden werden nun weniger cool?
Die Jungs müssen nun einfach nachziehen und auch aufsteigen (lacht).
Das Tri Team Hamburg wurde gegründet, um die besten Athletinnen und Athleten aus Hamburg zusammenzuführen. Mit dem Ziel 1. Liga. Ihr habt es nun geschafft.
Wir haben zwar alle einen riesen Respekt vor der 1. Liga. Aber wir haben auch alle richtig Bock.
Ich hatte vor der vergangenen Saison Anfragen von zwei oder drei Teams der 1. Liga. Natürlich hatte ich auch da schon Lust auf die 1. Liga. Aber ich wollte es unbedingt mit diesem Team schaffen, aufzusteigen. Und wenn wir nach einer Saison wieder absteigen, was ich natürlich nicht hoffe, dann ist es halt so. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, für eine andere Mannschaft zu starten.
Der mannschaftliche Zusammenhalt ist ja das, um was es in der Bundesliga auch geht.
Das beste Beispiel ist Lüneburg. Die Mannschaft ist vor der vergangenen Saison aufgestiegen und dann zum Großteil mit den Athletinnen gestartet, die schon am Aufstieg beteiligt waren. Einen ähnlichen Weg werden wir auch gehen.
Euer Aufstieg hat sich im Laufe der Saison abgezeichnet, beispielsweise habt ihr gleich das erste Rennen in Gütersloh gewonnen. Angst, dass es nichts werden könnte, hattet ihr allerdings vor dem vierten Rennen.
In Grimma sind zwei Athletinnen krankheitsbedingt ausgefallen. Wir waren nur zu dritt, darunter eine Athletin, die normalerweise in der Regionalliga startet. Da dachten wir schon: „Oh Gott, das wird nichts.“
Wir sind allerdings Dritter in der Tageswertung geworden und wussten, dass der Aufstieg nun eine recht sichere Sache ist.
Welche Bedeutung hat es für dich, nun in der 1. Liga zu starten?
Eigentlich wollte ich mich 2023 noch mehr auf die Mitteldistanz konzentrieren. Aber die Liga hat nun Priorität Nummer eins. Ich habe in der Regionalliga angefangen, mache erst seit fünf Jahren Triathlon. Es nun in die 1. Liga geschafft zu haben, ist toll.
An dem Wochenende, an dem ihr den Aufstieg geschafft habt, hast du – ebenfalls in Hannover – den Titel der Deutschen Meisterin über die Olympische Distanz in der AK 20 gewonnen.
Ich hatte so Lust, noch eine Olympische Distanz zu absolvieren. Es ist meine Lieblingsdistanz, auf der es leider nicht mehr so viele Rennen gibt. Es sei denn, man reist jedes Wochenende quer durch Deutschland.
Am Sonntagmorgen habe ich dann gedacht, oh je, wie soll ich heute noch eine Sprintdistanz absolvieren? Zwei Wettkämpfe an einem Wochenende sind echt nicht empfehlenswert (lacht). Das zieht ganz schön rein. Aber es hat sich gelohnt: Ich habe mich mega über den Titel und über die Zeit von unter zwei Stunden gefreut, es war ein wunderschöner Tag.
War es auch das schönste Wochenende in deiner Triathlonkarriere?
Es war eines von vielen schönen Wochenenden. Das Wochenende meines ersten Regionalligastarts war auch der Hammer. Das Rennen ging über die Olympische Distanz, ich hatte auf der Hinfahrt im Auto Zweifel, ob ich die 10-km-Laufstrecke überhaupt schaffen werde. Dann habe ich gewonnen – mit sechs Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten.
Oder die Mitteldistanz bei der Challenge Herning 2019, als ich mich vorher fragte, was ich mir da eingebrockt habe. Dann war ich zwei Minuten schneller als die beste Profi-Frau.