"Wenn ein Athlet ausfällt, möchte ich, dass drei andere darauf brennen, ihn zu ersetzen"
15.01.2024 – thorsten eisenhofer
Gerne seid ihr nicht in die 2. Liga abgestiegen. Hat das Jahr in der zweithöchsten deutschen Triathlonklasse trotzdem Spaß gemacht?
Sehr viel Spaß (lacht). Max (Fetzer, der zweite Heidelberger Teamleiter, Anm. d. Red.) und ich haben vor der Saison Bedingungen an die Mannschaft gestellt, zum Beispiel was Einstellung und Professionalität angeht. Uns war klar: nach dem Abstieg muss sich etwas ändern; und nur wenn sich etwas ändert, machen wir weiter. Die Jungs haben das in der vergangenen Saison sehr gut umgesetzt, diese Selbstverpflichtung hat auch zu mehr Mitsprache geführt, was allen hilft.
Dass wir die Liga so dominieren, haben wir allerdings nicht erwartet. Die Battle mit Roth und Darmstadt haben sehr viel Spaß gemacht. Nun müssen wir die Ziele für die 1. Liga so formulieren, dass wir weiterhin Spaß haben.
Geht es für euch nun darum, die 2018 in der 1. Bundesliga begonnene Reise nach einer einjährigen Unterbrechung fortzusetzen? Oder seht ihr das Ganze eher als ein neues Projekt an?
In gewisser Weise ist es ein neues Projekt, weil wir die vor der vergangenen Saison erwirkten Änderungen auch in der 1. Liga fortführen wollen. Auch in der kommenden Saison wollen wir konsequent auf Eigengewächse setzen und nicht auf eingekaufte Top-Athleten. Und damit bleiben wir uns ja in gewisser Weise treu, weil wir schon seit Jahren vor allem auf Athleten aus dem süddeutschen Raum und aus Österreich und der Schweiz setzen. Einzige Ausnahme bleibt weiterhin Laurent Jean Gael L’entete aus Mauritius.
Das Team soll also Trumpf sein.
Für uns ist es wichtig, dass alle füreinander einstehen. Wenn ein Athlet ausfällt, möchte ich, dass drei andere darauf brennen, ihn zu ersetzen.
Im Vorjahr hatten wir so eine Situation, wo das wunderbar geklappt hat. Vor dem Wettkampf in Nürnberg war nicht klar, ob Laurent wegen einer kurz zuvor erlittenen Handverletzung starten kann. Jakob Breinlinger ist dann mitgereist, Laurent hat sich den Start nicht zugetraut und Jakob ist eingesprungen.
Ist in der kommenden Saison mehr drin als der Klassenverbleib?
Ein tiefer zweistelliger Platz ist das Ziel. Wir möchten die Ziele nicht zu hoch stecken, auch wenn langfristig ein einstelliger Tabellenplatz das Ziel ist.
Und zum Bundesliga-Auftakt im Kraichgau wollt ihr, wie bei eurem ersten Aufstieg 2018, als ihr Siebter wurdet, überraschen?
(lacht) Hoffentlich. Wir haben gute Schwimmer, das eröffnet uns immer die Chance, ein Rennen mitzubestimmen.