Kleinostheims Teamchef Bernd Schneider: "Das Lokalkolorit ist unsere Stärke"

05.02.2018 –  Thorsten Eisenhofer

Auf den letzten Drücker sprang das SPANNRIT Team TSG Kleinostheim im vergangenen Jahr noch auf den Zug in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga auf. Mittlerweile haben sich die Unterfranken…

Auf den letzten Drücker sprang das SPANNRIT Team TSG Kleinostheim im vergangenen Jahr noch auf den Zug in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga auf. Mittlerweile haben sich die Unterfranken sportlich wie organisatorisch auf ein neues Niveau gehievt. Das erklärte Ziel heißt Klassenerhalt - mit Athleten und Partnern aus der Region. Wir haben Bernd Schneider, einem der beiden Teamchefs über den aktuellen Stand der Vorbereitung gesprochen.

Wie schätzt Du das sportliche Niveau der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga im Vergleich zu den 2. Ligen ein und wo siehst Du euch im Vergleich mit den aktuellen Erstligisten?

Das Niveau der 1. Liga ist zweifelsohne eine ganz andere Hausnummer, da hier ja auch schon mit Kohle gewunken wird und ausländische Athleten im Spiel sind. Wir sind dieses Jahr ein kleines Licht in der Liga - vielleicht vergleichbar mit Darmstadt 98 damals im Fußball - und freuen uns über jeden Wettkampf, bei dem wir nicht unter den letzten drei Teams zu finden sind.

Mit welchem Ziel tretet ihr in eurer Premierensaison an und woran wollt ihr bis zum Saisonstart besonders arbeiten?

Ganz klar: Wir möchten nicht absteigen und ein wenig Spaß haben, sich mit den Großen zu messen. Hart arbeiten tun die Jungs schon, denn der Aufstieg war eine super Motivation für alle, auch die Athleten im erweiterten Kader. Arbeiten müssen wir an der Homogenität, denn nur wer schon beim Schwimmen und Radfahren vorn dabei ist, hat am Ende eine Chance, beim Laufen nicht nur das Ende des Feldes zu sehen.

Als Trainer habt ihr im Dezember den früheren DTU-Cheftrainer Ralf Ebli verpflichtet. Wie ist der Kontakt zustande gekommen und was versprecht ihr euch davon?

Wir haben nicht nur Ralf Ebli als Trainer verpflichtet, sondern einen Stab etabliert, der aus mehreren Funktionären besteht, die sich jetzt die Arbeit teilen. Das sind Jogi Reising (Finanzen), Volker Hain (Vereinswesen), Benjamin Winke (weiterer Teamchef) und Arnd Hille, der die sportliche Leitung übernimmt. Über ihn ist auch der Kontakt zu Ralf zustande gekommen. Wir versprechen uns davon eine Struktur ins Training zu bekommen, an der sich die Athleten messen können und schätzen vor allem Ralfs Erfahrung, die er der Mannschaft vermitteln kann, um das neue Umfeld in der neuen Liga zu bestehen.

Euer Team besteht fast ausschließlich aus (jungen) Athleten aus der Region. Warum ist euch das so wichtig?

Wir haben uns ganz klar dafür entschieden mit Athleten aus der Region zu arbeiten, weil alle die im Team sind oder neu dazu gekommen sind, wesentlichen Anteil an dem Aufstieg haben und es sich selbst verdient haben. Durch unseren Zusammenschluss mit dem Triteam Kunzmann SSKC Aschaffenburg ist das SPANNRIT Team TSG Kleinostheim jetzt der lokale Verein für Triathleten in der Region. Das hat uns weitere regionale Zugänge beschert. Gleiches gilt für unsere Sponsoren. Mit SPANNRIT (Schuhkomponenten), Zweirad Stenger und der MainAusdauerShop haben wir ganz bewusst lokale Unternehmen ins Boot geholt. Um unseren Nachwuchsathleten eine Chance zu geben, wollen wir das auch in Zukunft so beibehalten. Das Lokalkolorit ist unsere Stärke.

Worauf freust Du/ freuen sich Deine Athleten mit Blick auf die Saison 2018 besonders?

Wir haben Jungs im Team, die schon internationale Luft geschnuppert haben und bei Deutschen Meisterschaften erfolgreich waren. Als Team in der ersten Liga zu bestehen, ist nochmal eine Nummer größer, denn hier muss der Zusammenhalt stimmen. Aber die Buben sprühen vor Vorfreude, sich mit den anderen Erstligisten zu messen. Sie wissen aber auch, dass es sehr, sehr schwer wird und hier nochmal mit anderen Bandagen als in der 2. Liga gekämpft wird. Ich freue mich sehr auf die Wettkämpfe, denn man merkt im Vorfeld schon, dass es in der 1. Triathlon-Bundesliga noch exklusiver zugeht. Längere Anreisen, mehrere Übernachtungen. Auf der Abschlussparty am Ende der Saison würde ich mit unserer Mannschaft gern den Verbleib in der Liga feiern.