"Jung ist bei uns in Heidelberg 17, 18 Jahre"

06.02.2020 –  Thorsten Eisenhofer

Das Team Nikar Heidelberg steht vor seiner dritten Saison inder 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga, nachdem zweimal Plätze im unterenTabellenmittelfeld erreicht wurden. Wir haben mit…

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Das Team Nikar Heidelberg steht vor seiner dritten Saison in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga, nachdem zweimal Plätze im unteren Tabellenmittelfeld erreicht wurden. Wir haben mit Teammanager Oliver Grimm über den Status als Ausbildungsverein, eine verrückte Saison und darüber, wann ein Verein in der Bundesliga als etabliert gilt, gesprochen.

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Wohin soll die Entwicklung in Heidelberg langfristig führen?

Wir wollen uns unter den Top Ten der Bundesliga etablieren. Mit einer Mannschaft, die sich aus starken Nachwuchsathleten zusammensetzt und in der die Talente eine Chance bekommen, in der Bundesliga zu starten. Wir sehen uns als Ausbildungsverein. Und wir wollen dem eigenen Nikar-Nachwuchs, gerade jetzt, da wir unser Nachwuchskonzept Nikar4kids für den Verein gestartet haben, eine Perspektive aufzeigen.

Chris Ziehmer und Nick Ziegler starten nach drei Jahren für euch aus sportlichen Gründen in der kommenden Saison für das HYLO Team Saar.

Die Mannschaft ist gerade im Wandel. Damit fallen uns natürlich zwei Leistungsträger weg. Es sind aber die einzigen beiden Athleten, die wir abgeben müssen.

Ihr habt euch einen Namen als Mannschaft gemacht, die jungen Athleten eine Chance gibt. Bleibt es dabei?

Ja, absolut. Man sieht das an den Anfragen. Es sind keine Topathleten, die für uns starten wollen. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass wir nicht so viel Geld haben. Aber Anfragen von jungen Sportlern kommen. Auch vor dieser Saison war das so. Wir hatten mehr Anfragen, als wir Athleten in unser Team aufnehmen konnten. Das zeigt, dass unsere Außendarstellung gut ist, was für eine gute Truppe wir sind. Wir haben zusammen Spaß, es geht vielleicht auch nicht immer nur 100 Prozent um Leistung.

Wer kommt neu dazu?

Wir verjüngen uns. Jung ist bei uns 17, 18 Jahre. 23- oder 24-Jährige sind bei uns ja schon fast wieder alt (lacht). Luis Steiert ist gerade einmal 17 Jahre alt, Ben Fäh kommt aus der Schweiz und hat dort denselben Trainer wie Lars Holenweger, unser „first out of water man“. Nicolas Mann wollten wir schon letztes Jahr haben. Nun kommt er zu uns. Wie auch Kai Dahlhaus, der aber erstmal mehr für das Landesligateam vorgesehen ist.

Welche Ziele habt ihr für die Saison 2020?

Es ist nicht so leicht, die Mannschaft nach den Abgängen von Chris und Nick einzuschätzen. Wir haben uns keine konkreten Ziele in Form von einer Platzierung gesteckt. Wir wollen uns weiter etablieren.

Seid ihr nach zwei soliden Jahren ohne wirkliche Abstiegssorgen nicht schon etabliert?

Ja, schon. Wir hatten zwei ähnliche Saisons in der Bundesliga, jeweils mit Aufs und Abs. Wir müssen leistungsmäßig noch ein bisschen stabiler werden. Ich wäre zufrieden, wenn wir im Schnitt Achter, Neunter oder Zehnter werden. Es muss auch nicht unbedingt wieder ein sechster Platz dabei sein (wie beim Rennen in Berlin 2019, Anm. d. Red.). Nehmen wir aber auch gerne mit. Wir sind in der Bundesliga anerkannt und beliebt als Team. Das ist super. Wir müssen es nun schaffen, uns sportlich stabil zu etablieren.

Du hast es angesprochen. Die Saison 2019 hatte Höhen und Tiefen.

Der Saisonverlauf war schwierig und verrückt. Zwei nicht so gute Rennen konnten wir nicht wirklich kompensieren. Gabriel Allgayer hat verletzt gefehlt, andere Athleten haben nicht ihre gewohnte Leistung gebracht, wie von ihnen erwartet. Berlin war natürlich geil. Wir hatten drei Mann in der ersten Gruppe, David Breinlinger ist mehrere Minuten auf dem Rad alleine vorneweggefahren. Das hat für die weniger guten Auftritte bei den Rennen zuvor versöhnt.

Ihr hattet 2018 ein starkes Rennen im Kraichgau mit Rang sieben, in der vergangenen Saison nun Platz sechs in Berlin. Muss alles zusammenkommen, um solch ein Top-Ergebnis zu erreichen?

Wenn wir alle Leistungsträger zusammen kriegen, dann ist solch ein Top-Ergebnis möglich. In Berlin ist fast alles zusammengekommen. Wir schielen allerdings sicherlich nicht auf Platz fünf. Wir können realistisch einschätzen, was möglich ist.

In den Rennen, in denen es nicht so läuft, wie zum Beispiel im Vorjahr in Düsseldorf (Rang 14) oder Tübingen (Platz elf), fehlen da erfahrene Athleten, die man immer für vordere Platzierungen einplanen kann?

Ja, das kann man so sagen. Hat man diese stabilisierenden Faktoren, kann man auch mal etwas ausprobieren, und jüngerer Athleten einsetzen, ohne dass man damit gleich das Teamergebnis gefährdet.