"Es geht nun richtig rund im Leben"
02.02.2022 – thorsten eisenhofer
Du wohnst mit deiner Tübinger Teamkollegin Greta Groten in einer WG. Geht es bei euch eigentlich nur um Triathlon?
Es geht eigentlich. Außerhalb von Training und Wettkampf haben wir auch viele andere Themen, über die wir sprechen und uns austauschen. Aber es ist natürlich richtig cool, dass wir so viel zusammen trainieren können. Wir schwimmen im gleichen Verein, machen viele Lauf- und Radeinheiten gemeinsam.
Du hast Ende des vergangenen Jahres dein Studium abgeschlossen, Greta ihres ein paar Monate zuvor. War das Zufall, dass ihr fast gleichzeitig fertig geworden seid?
Ja, ich bin älter als Greta und habe dementsprechend früher mit dem Studieren angefangen. Ich habe mir ein bisschen mehr Zeit gelassen, es auch genossen, Studentin zu sein und dem Sport während des Studiums auch eine große Priorität eingeräumt.
Du hast Grundschullehramt studiert, ab Februar 2022 bist du nun im Referendariat.
Es geht nun richtig rund im Leben (lacht). Da werde ich von Beginn an ziemlich eingespannt sein. Mal schauen, ob da Zeit bleibt, auch mal in der Mittagspause die eine oder andere Trainingseinheit einzustreuen.
Die Freude über den Start in diesen neuen Abschnitt überwiegt doch hoffentlich?
Ich freue mich, dass es losgeht, dass ich nun mein eigenes Geld verdiene. Angst habe ich nicht. Allerdings schon die Befürchtung, dass es zu viel werden könnte in Kombination mit dem Sport. Aber es ist auch nur eine kurze Phase im Leben und ich bin zuversichtlich, das hinzubekommen.
Du startest seit 2018 mit Tübingen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Bist du noch nervös vor den Rennen?
Ich bin immer mega nervös. Ich gehöre nicht zu den besten Athletinnen und habe richtig Respekt vor den Top-Sportlerinnen, die am Start sind. Ich will in jedem Rennen das Optimum herausholen. Leider hat das in der Bundesliga noch nicht geklappt. Es gab jedenfalls noch keinen Wettkampf, in dem alles super lief.
Du wartest also noch auf das perfekte Rennen?
Es wäre schön, das mal zu schaffen. Ich bin leider nicht so der Wettkampftyp, eher die Trainingsweltmeisterin.
Ist das eine Kopfsache?
Ich denke. Wenn ich wüsste, wie ich das abstellen kann, würde ich es machen (lacht).
Nach welchen Kriterien bewertest du deine Bundesligarennen, an der Platzierung oder am (Zufriedenheits-) Gefühl?
Schon am Gefühl. Wenn ich ein für mich perfektes Rennen absolviere und 30. werde, bin ich zufrieden. Aber ich würde mich natürlich trotzdem freuen, wenn mir mal eine Top-20-Platzierung gelingt (lacht).
Was geben dir die Rennen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga?
Vor allem Selbstvertrauen. Als wir 2018 aufgestiegen sind, war ich eigentlich noch Schwimmerin. Ich habe mir nicht zugetraut, in der Bundesliga mitzuhalten. Ich habe es aber geschafft – und es macht mega Spaß, sich mit den Topathletinnen zu messen.
Die Rennen sind mir sehr wichtig und ich bin stolz darauf, mit solchen starken Athletinnen am Start zu sein.