Lara Ungewickell

Wenn der langgehegte Traum wahr wird

07.02.2024 –  thorsten eisenhofer

Lara Ungewickell vom Team Berlin ist für ein Auslandssemester in Valencia. Eine Multimedia-Story über (anfängliche) Sprachbarrieren, ungewohnte Trainingszeiten und -bedingungen.

Ausblick

Bei einer der ersten Schwimmeinheiten in der neuen – genauer muss man eigentlich sagen in der temporären – Umgebung war Lara Ungewickell froh, dass ihre Trainingspartnerinnen und –partner sich „so gut um sie kümmerten“. Denn als Deutsche einen spanisch sprechenden Übungsleitenden zu verstehen, vor allem wenn es um Worte wie Wassergefühl geht, ist dann vielleicht doch etwas viel verlangt - nach erst wenigen Tagen in einem fremden Land mit fremder Sprache.

„Was Wassergefühl auf Spanisch heißt, dass findest du nicht mal im Internet“, sagt Lara Ungewickell - und lacht.

Lara Ungewickell startet seit 2017 für das Team Berlin in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. In der vergangenen Saison feierte sie mit der Mannschaft aus der Hauptstadt den bisher größten Erfolg der Vereinsgeschichte: die Berlinerinnen schlossen die Saison auf Rang zwei ab – und damit erstmals mit einer Top-drei-Platzierung.

In den Tagen nach dem abschließenden Saisonrennen in Hannover ging es für Ungewickell nach Valencia. Rechtzeitig zum Semesterstart an der Universität der im Osten Spaniens gelegenen Großstadt. Denn die Maschinenbau-Studentin verbringt das bald endende aktuelle Semester nicht an ihrer Stamm-Uni, der TU Berlin. Stattdessen macht die 22-Jährige in Valencia ein Auslandssemester.

Lara über die Gründe für ein Auslandssmester in Valencia.

Lara über ihr Auslandssemester

Für Lara Ungewickell war es wichtig, ihr Auslandssemester nicht nur in einem Land zu absolvieren, das sie mag, sondern auch an einem Ort, an dem sie sehr gute Triathlon-Trainingsbedingungen vorfindet. „Da hat sich Valencia als Gesamtpaket angeboten.“

Um einen passenden Verein zu finden, hat Ungewickell vor ihrer Abreise Athletinnen und Athleten mit Trainingserfahrung in Spanien kontaktiert, wie zum Beispiel Lasse Lührs. Mit Erfolg. In ihrer Trainingsgruppe in einer Stadt namens Bétera, rund 15 Kilometer von Valencia entfernt, fühlt sie sich wohl - und trainiert nun unter anderem mit Noelia Juan, Neunte des Grand Finals 2023 in Pontevedra (ESP), und Alejandra Seguí. Die spanische Juniorenmeisterin glänzte mit Platz drei bei den Junioren-Europameisterschaften 2023 und startet 2024 in der Bundesliga für das Team Absolute Teamsport KTT 01.

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 „Ich wurde bei CEA Bétera sehr gut aufgenommen, alle sind sehr nett zu mir und haben mir von Beginn an Unterstützung angeboten, auch über das Training hinaus, zum Beispiel bei der Wohnungssuche“, erzählt Ungewickell.

Im Gegensatz zum Training in Berlin finden in Bétera viele Einheiten morgens statt. Zur Uni geht Ungewickell dafür vor allem mittags und nachmittags. „Ansonsten unterscheidet sich das Training nicht großartig von dem in Berlin. Super sind hier natürlich die wärmeren Temperaturen in den Wintermonaten. Wir können sehr viel Rad fahren. Auf der Rolle war ich hier noch nie.“

Lara über die bislang schönste Trainingseinheit.

Lara schönstes Erlebnis

Obwohl das Semester nun, im Februar, langsam zu Ende geht, wird Ungewickell noch bis in den April hinein in Valencia bleiben. „Ich will die guten Trainingsbedingungen, vor allem was die milden Temperaturen angeht, ausnutzen“, erklärt sie. 

Außerdem kann sie die Zeit nutzen, um ihre Sprachkenntnisse weiter zu verbessern.

Lara über anfängliche Probleme mit der Spache.

Lara übers Spanisch sprechen

Doch mittlerweile, nach über fünf Monaten – nur über Weihnachten war Ungewickell für zwei Wochen in Deutschland – klappt es mit dem Verständigen richtig gut. Und was Wassergefühl auf Spanisch heißt, weiß Ungewickell natürlich längst: remadas.

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