Berliner Triathlon Team: Ein spannendes Projekt
26.03.2019 – Thorsten Eisenhofer
Fünf Aufsteiger bereichern in der Saison 2019 die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Einer der Neulinge ist das Berliner Triathlon Team bei den Männern. Ein Projekt, das langfristig den Triathlon in Berlin pushen soll und dem Nachwuchs die Möglichkeit eröffnen, in der höchsten deutschen Triathlonliga zu starten.
2017 ist die Bundesliga mal wieder weit weg
An der Saison 2017 der Zweiten Triathlon-Bundesliga Nord nahmen 18 Mannschaften teil. Drei davon kamen aus Berlin. Das sind fast 20 Prozent. Für eine Spitzenplatzierung eines der drei Berliner Teams reichte es aber – man kann schon fast sagen wieder einmal – nicht: Der TuS Neukölln Berlin belegte Rang sieben, der Triathlon-Verein Berlin 09 Platz 13 und der BSV Friesen - Berlin Man Team Position 15. Die Aufstiegsränge zur 1. Bitburger Triathlon-Bundesliga waren also weit weg. Wieder einmal.
Zusammen sind sie stark
Also haben sie sich in Berlin vor der Saison 2018 zusammengesetzt und darüber gesprochen, wie man es in der Hauptstadt schaffen kann, ein Bundesliga-Team zu etablieren. „Die Grundidee ist, alle Berliner Vereine zusammenzubekommen, um eine gute Mannschaft aufzustellen, sodass unser Nachwuchs die Chance hat, in der Bundesliga zu starten“, sagt Joachim Herrgesell, einer der Sportlichen Leiter des Berliner Triathlon Teams. Der TuS Neukölln Berlin und der Triathlon-Verein Berlin 09 riefen schließlich das Berliner Triathlon Team ins Leben. Diesem gelang in der Saison 2018 dann nicht Rang sieben oder 15. Sondern als Sieger der Nordstaffel der Zweiten Liga prompt der Aufstieg.
Zusammenarbeit - kein einfaches Thema
Berlin und Zusammenschlüsse für das Ziel 1. Bitburger 0,0%
Triathlon-Bundesliga, das ist ein schwieriges Thema. Es gab schon einige
Versuche. Der Erfolg war dabei jedoch eher bescheiden. Ein Beispiel: Von 2011
an – bis zum freiwilligen Rückzug 2014 - startete der TuS Neukölln Berlin in
der höchsten deutschen Triathlonklasse. Die Mannschaft war kein reines
Neuköllner Team. Es waren Athleten aus verschiedenen Berliner Vereinen dabei.
Es sorgte jedoch für Unmut, dass die Mannschaft als TuS Neukölln Berlin startete.
Die anderen Vereine kamen aus ihrer Sicht in der öffentlichen Wahrnehmung zu
kurz.
In den vergangenen Jahren hat sich in Berlin nun allerdings die
Erkenntnis durchgesetzt, dass ein Verein alleine die Bundesliga wohl nicht
bewerkstelligen kann. „Die Vereine haben mittlerweile eingesehen, dass ohne
Bündelung von Kräften nichts läuft“, sagt Herrgesell und fügt an: „Einzelne Berliner
Teams können vielleicht mal in die Bundesliga aufsteigen. Sie werden sich dort aber
nicht auf lange Zeit halten.“
Sponsorengewinnung schwierig
Die Hauptursache dafür sind fehlende finanzielle Mittel. „Die Sponsorensuche ist in Berlin extrem schwierig“, sagt Herrgesell und fügt an: „Die Konkurrenz ist extrem groß. Wir haben in Berlin über 100 Mannschaften, die in ihrer jeweiligen Sportarten in der Bundesliga starten.“ Der Sprung in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga für die Saison 2019 ist nur dank einer privaten Spende aus dem Umfeld möglich und weil die Vereine das Projekt mit viel Geld unterstützen. Das wird sich ändern müssen, das wissen sie in Berlin. „Wir werden unseren Mitgliedern auf langfristige Sicht nicht verkaufen können, dass so viel Geld in das Bundesligateam fließt“, sagt Herrgesell.
Heimrennen als Höhepunkt
Das Ziel ist jedoch, die Mannschaft langfristig in der 1.
Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga zu etablieren. „In der ersten Saison geht
es aber erst einmal nur um den Klassenverbleib“, sagt Herrgesell. Personelle
Unterstützung gibt es diese Saison von einem Athleten des Vereins A3K Berlin.
Langfristig wünscht sich Herrgesell, dass sich weitere Klubs dem Berliner
Triathlon Team anschließen, um als Mannschaft noch schlagkräftiger zu werden.
Bis es soweit ist, muss man im Kampf um den Klassenverbleib
auf andere Vorteile bauen. Beispielsweise auf den Heimvorteil beim Rennen in
Berlin. „Das ist für uns natürlich schon eine außergewöhnliche Geschichte“,
sagt Herrgesell. So wie irgendwie auch die Entwicklung rund um das Berliner
Triathlon Team in den vergangenen beiden Jahren.