Team PSD Bank Tri Post Trier: Die Chance genutzt
12.03.2019 – Thorsten Eisenhofer
Fünf Aufsteiger bereichern in der Saison 2019 die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Einer der Neulinge ist das Team PSD Bank Tri Post Trier. 2016 war die Mannschaft noch in der Regionalliga aktiv. In der kommenden Saison startet die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz nun in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Der Neuling will sich langfristig in der höchsten deutschen Triathlon-Liga etablieren.
Nach dem Ende der vergangenen Saison der Zweiten Bundesliga Süd bekam der Sportliche Leiter von Tri Post Trier, Marc Pschebizin, eine E-Mail von Norbert Aulenkamp. Der Bundesligabeauftragte fragte an, ob die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen wolle. Pschebizin, so erzählt er, antwortete mit den Worten: „Ja, top. Machen wir.“
Trier hatte die Saison als Dritter des Abschlussklassements beendet. Der Südgruppen-Meister DSW Darmstadt II und der Zweite, das REA Card Triathlon Team TuS Griesheim II, durften nicht aufsteigen. Die ersten Mannschaften der beiden südhessischen Vereine starten bereits in der Bundesliga. So bekam Trier die Möglichkeit. Und nutzte diese.
Doch ganz so einfach, wie Pschebizin das in der E-Mail an Aulenkamp formulierte, war es für die Trierer dann doch nicht mit dem Sprung in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Die Sportler wollten den Aufstieg unbedingt. Pschebizin und die Verantwortlichen aus dem Umfeld grundsätzlich auch. Es mussten dann jedoch erst einmal ein paar Gespräche geführt werden, ob der Verein die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga stemmen kann, vor allem finanziell und personell. „Wir haben schon daran gezweifelt, ob die Bundesliga machbar ist“, erzählt Pschebizin.
Nach ein paar Gesprächen war dann allerdings klar, dass man in Trier die Herausforderung angehen will. Und auch wird. Mit Oliver Gorges, schon früher mal für Trier am Start, und Timo Spitzhorn aus Montabaur kamen zwei Neuzugänge. Bis Ende März sollen noch zwei Athleten, im Idealfall mit regionalem Bezug, verpflichtet werden. Athleten, die in der Bundesliga für einen Top-20-Platzierung in Frage kommen.
Der regionale Bezug von Athleten ist den Trierern dabei wichtig. Auch wenn das möglicherweise auf Kosten des sportlichen Erfolgs geht. „Wir erwarten jetzt nicht den großen Durchmarsch in der Bundesliga. Wir sind kein Team, das sich zehn Weltcupstarter einkauft“, sagt Pschebizin. Aber die Trierer wollen mit ihrem Team keine Eine-Saison-Bundesliga-Spaßtruppe sein: „Wir wollen nicht absteigen, auch 2020 dabei sein.“ Ziel ist es, die Mannschaft langfristig in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga zu etablieren. Auch um Nachwuchstalente mit der Aussicht auf Starts in der höchsten deutschen Triathlonklasse im Verein zu halten. „Triathlon ist hier weiter am Wachsen, obwohl Trier nicht unbedingt eine Region mit wahnsinnig großem Einzugsgebiet ist. Wir sind hier sicherlich kein Triathlon-Mekka“, sagt Pschebizin.
Wobei Triathlon in und um Trier immer mehr am Kommen ist. In der Region gibt es mit dem Ironman 70.3 Luxemburg und dem Cross-Triathlon Schalkenmehren, im Vorjahr Ausrichter der deutschen Meisterschaften im Cross-Triathlon, zwei große Rennen. Und im Verein haben sie solch einen Mitgliederzuwachs, dass sie manchmal gar nicht wissen, wie sie all die Triathlon-Interessierten aufnehmen sollen.
Auch die Mannschaft ist immer mehr gewachsen. Zum einen, was den Zusammenhalt betrifft – viele der Jungs starten schon seit fünf Jahren zusammen. Zum anderen, was die Ambitionen angeht. Nach der Saison 2016 ging es aus der Regionalliga in die Zweite Liga. Nach einem soliden ersten Jahr mit einer Mittelfeldplatzierung gelang dann in der vergangenen Saison der Aufstieg. Es war ein Aufstieg, der so eigentlich gar nicht geplant war. Rang fünf war das Ziel. „Wir haben dann aber schon im ersten Rennen gemerkt, dass es deutlich besser läuft als im Vorjahr“, sagt Pschebizin. Es folgte eine gute Platzierung auf die nächste. Und irgendwann war dann auch der Ehrgeiz vorhanden, die Topplatzierung in der Tabelle zu verteidigen.
Ein bisschen bangen mussten die Trierer nur im letzten Rennen. Ein junger Athlet, der für einen verletzten Sportler eingesprungen war, stürzte beim Teamwettkampf in Baunatal kurz vor dem zweiten Wechsel. „Hoffentlich geht das gut“, dachte Pschebizin damals. Es ging mit Rang vier im Tagesklassement gut. Der reichte für Platz drei im Abschlussklassement. Und so kam dann kurz darauf die E-Mail von Norbert Aulenkamp mit der Frage, ob Trier sein Aufstiegsrecht wahrnehmen will.