Die Kochs - eine Familie im Zeichen des Triathlons
11.03.2020 – Thorsten Eisenhofer
Wenn das REA Card Team TuS Griesheim zu einem Wettkampf der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga aufbricht, dann sind bis zu fünf Personen aus einer Familie dabei – die Kochs. Eine Konstellation, die es so in Triathlon-Deutschland und der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga nicht allzu häufig gibt.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Claudia Koch hat einen Wunsch: Sie würde gerne einmal mit ihrem Mann Hagen und ihren Kindern Olaf (24 Jahre), Torben (22) und Annika (21) gemeinsam einen Triathlon absolvieren. Gemeinsam heißt auch wirklich gemeinsam – als Team oder als Staffel. „Das ist so ein kleiner Traum von mir“, sagt Claudia Koch. Nach einer kurzen Pause fügt sie an: „Wenn meine Kinder so etwas mit ihrer lahmen Mutter machen wollen.“
Claudia Koch ist nicht unsportlich. Im Gegenteil. Aber sie ist die Unsportlichste der Familie - was jedoch nicht besonders schwer ist, wenn die Tochter zu den besten deutschen Triathletinnen zählt und die Söhne beide schon in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga gestartet sind.
Vielleicht wäre es dazu allerdings gar nicht gekommen, wenn nicht Claudia und ihr Mann Hagen vor rund 30 Jahren den familiären Weg zum Ausdauersport im Allgemeinen und zum Triathlon im Besonderen geebnet hätten. Zuerst bei einem Ruder-Triathlon (beide ruderten damals) - bei dem Rudern das Schwimmen ersetzte. Dann bei „normalen“ Triathlonwettkämpfen. „Wir waren damals aber nicht so richtige Triathleten, die sich akribisch auf die Wettkämpfe vorbereitet haben“, erzählt Claudia Koch: „Wir haben da eher aus Spaß am Sport mitgemacht.“
Der richtige Start der Familie Koch in den Triathlon folgte später. Olaf, Torben und Annika waren als Kinder in der Laufgruppe des TuS Griesheim. Irgendwann hörte der Trainer auf. Er empfahl den dreien, sich fürs Lauftraining den Triathleten anzuschließen. Der Triathlontrainer bekam mit, dass die drei Koch-Kinder auch im Schwimmtraining sind. Aus Lauftraining mit den Triathleten wurde so schnell Triathlontraining mit den Triathleten. Auch Claudia Koch begann damals mit dem Triathlon, während sich Hagen Koch dem Ausdauerdreikampf erst in den vergangenen Jahren zugewandt hat. Er war vorher jedoch als Läufer aktiv, absolvierte einige Marathons.
Olaf, Torben und Annika waren damals einfach drei Kinder, mit einem gemeinsamen sportlichen Hobby. Ohne große Leistungsgedanken. Ohne großen Leistungsdruck. Über die Jahre entwickelte sich Triathlon dann jedoch von einem Hobby von drei Kindern zu einem der dominierenden Themen für die Familie – wenn nicht sogar zu dem dominierenden. „Triathlon hat bei uns in der Familie schon eine große Bedeutung. Es ist ein Thema, das uns verbindet“, sagt Annika Koch. Und ihre Mutter meint: „Triathlon ist etwas, das wir gemeinsam haben, dass uns zusammen hält. Es gibt uns viel Positives.“ Alle fünf Kochs starten bei Wettkämpfen, bei Annika ist es als Profiathletin sogar das zentrale Thema ihres Lebens – die Kochs sind eine Familie, die für den Triathlon lebt.
Das wird auch immer bei Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga deutlich. Dann kann es schon mal vorkommen, dass man die ganze Familie bei einem Wettkampf trifft – wie zum Beispiel in der vergangenen Saison beim Rennen in Düsseldorf. „Ich genieße es sehr, mit allen bei den Bundesligarennen zu sein und mit der Familie und dem Heimatverein das Wochenende zu verbringen“, sagt Annika Koch.
Ihr Vater Hagen, der von allen fünf Kochs die wenigste Erfahrung von Triathlon im Leistungssportbereich hat, ist als Fahrer, Taschenträger und Glücksbringer dabei. Mutter Claudia macht für das REA Card Team TuS Griesheim Fotos und bezeichnet sich selbst als „gute Fee“. Olaf ist Teammanager der Mannschaft. Annika und Torben starten als Athleten.
Ein richtiges Familienwochenende ist es natürlich nicht, wenn die Kochs zusammen bei einem Wettkampf der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga sind. Denn zum einen steht natürlich der Sport im Mittelpunkt. Zum anderen haben sie oft unterschiedliche Aufgaben – was auch schon mal zu unterschiedlichen Frühstückszeiten führen kann. „Aber wir wissen, dass wir uns immer 100 Prozent aufeinander verlassen können“, sagt Claudia Koch.
Und dann gibt es manchmal so Tage, an denen doch ein bisschen mehr Zeit bei Wettkämpfen füreinander bleibt. Wie zum Beispiel im vergangenen Jahr in Berlin. Da hatten die Griesheimer ein Appartement gemietet. Abends wurde gemeinsam gekocht, man konnte viel Zeit gemeinsam verbringen. „Da passieren dann auch Dinge, über die spricht man Jahre später noch“, sagt Claudia Koch.