Jule Behrens: "Ich schwimme auch im Sommer oft mit Neo"
11.03.2021 – Thorsten Eisenhofer
Jule Behrens, die bislang in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga für das REA Card Team TuS Griesheim und in Zukunft für das Triathlon Team DSW Darmstadt startet, erzählt im Interview, warum sie sich manchmal zum Schwimmen überwinden muss, erklärt, warum sie sich über schlechte Trainingseinheiten nicht mehr so ärgert wie früher und verrät, ob sie mehr Triathletin oder Läuferin ist.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Jule, dieses schwierige Jahr 2020 hat für dich sehr gut begonnen.
Ich bin Deutsche Meisterin im Crosslauf der U18 geworden, habe mich top fit gefühlt, auch im Schwimmen. Eine Woche später war dann der Leistungstest der DTU in Bonn geplant. Ich war mir sicher, dass ich gute Chancen haben würde mit Blick auf die Qualifikation für die Junioren-EM. Dann wurde der Wettkampf coronabedingt kurzfristig abgesagt. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich in ein Loch gefallen bin. Aber ich hatte schon an der Absage zu knappern. Aber ich mache den Sport ja zum Glück nicht nur wegen den Wettkämpfen, sondern auch, weil Sport meine Leidenschaft ist. Und ich habe 2020 viel gelernt.
Was zum Beispiel?
Das nicht immer alles perfekt laufen kann. Man muss sich auch mal mit etwas suboptimalen zufrieden geben.
Hast du das vorher nicht gemacht?
Doch schon. Aber in Zeiten, in denen keine Wettkämpfe anstehen, ist es nicht so schlimm, wenn das Training mal nicht so gut läuft. Über so etwas habe ich mich früher immer sehr geärgert. Mittlerweile kann ich aus jedem Training einen Fortschritt nehmen.
Du hast gesagt, Sport ist deine Leidenschaft. Gibt es trotzdem mal Tage, an denen du keine Lust auf Training hast?
Das kommt darauf an. Manchmal muss ich mich überwinden, in das kalte Wasser zu springen. Ich schwimme auch im Sommer oft mit Neoprenanzug. Meine Trainingskolleg*innen lachen mich dafür manchmal aus. Dafür kann ich länger im Wasser bleiben und friere nicht so schnell.
Wie ist das mit der Kälte in den anderen Disziplinen?
Ich bin auch beim Laufen und Radfahren immer am dicksten angezogen.
Deinen größten sportlichen Erfolg wirst du also vermutlich nicht bei einem Wettkampf in der Antarktis feiern.
(lacht) Ich gehe nicht davon aus.
Du hast schon deinen Deutschen Meistertitel im Crosslauf angesprochen. Ein paar Monate zuvor bist du Deutsche Meisterin im Berglauf in der U18 geworden. Bist du mehr Triathletin oder mehr Läuferin?
Ich würde mich als Triathletin, die gerne läuft, beschreiben. Ich sehe im Triathlon einfach die größeren Chancen, international erfolgreich zu sein. Deshalb steht Triathlon an erster Stelle. Und Laufen ist ja als Disziplin in den Triathlon integriert.
Laufwettkämpfe machen mir viel Spaß. Ich mache lieber Wettkämpfe, als zu trainieren. Wenn ich die Zeit habe, nehme ich doch lieber die Chance, einen Deutschen Meistertitel zu gewinnen, wahr, als ein Training abzuspulen.
Du scheinst sehr viel Spaß an der Bewegung zu haben.
Ich kann auch stillsitzen (lacht). Aber es ist schon so, dass ich gerne unterwegs bin und immer irgendetwas mache. Ich habe noch nie einen Strandurlaub gemacht, aber so etwas wäre nicht mein Ding. Wir waren schon immer viel in den Bergen unterwegs. Ich bin so aufgewachsen.
Du hattest im vergangenen Jahr, deinem letzten Jahr in der Jugend A, schon Starts bei internationalen Meisterschaften angepeilt. Das wird nun, in deinem ersten Juniorinnen-Jahr, nicht anders sein.
Das ist natürlich mein Ziel. Allerdings schreibe ich in diesem Jahr auch mein Abitur. Ich bin auch in der Schule sehr ehrgeizig. Ich würde natürlich gerne bei internationalen Meisterschaften starten. Aber ich muss schauen, wie das klappt.