Acht Mal Aaah: Cooles und Kurioses über den Kraichgau
11.04.2018 – Thorsten Eisenhofer
"Das schönste Land in Deutschlands Gau'n, das ist mein Badnerland! Es ist so herrlich anzuschau'n und ruht in Gottes Hand!" In der inoffziellen Hymne Badens kommt der Triathlon zwar nicht vor - doch der Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen ist vor allem zwischen den 1000 Hügeln des Kraichgaus so fest verwurzelt wie die Rebstöcke mit badischem Wein. In 50 Tagen steht die Region wieder Kopf. Eröffnet wird das Triathlonfest in der Heimat von Sebastian Kienle traditionell mit dem ersten Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Damit es bis zum 1. Juni nicht langweilig wird, haben wir ein bisschen Angeberwissen über die Triathlon verrückte Region zwischen Odenwald und Schwarzwald zusammengetragen.
#1 | Die Bezeichnung Kraichgau hat vermutlich keltische Wurzeln und wurde im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. „Kraich“ geht wohl auf „Creuch“, das keltische Wort für Schlamm oder Lehm, zurück. „Gau“ meint eine offene, waldfreie Landschaft.
#2 | Der sieben Meter hohe und 10.000 Tonnen Sand mächtige Forlenbuckel ist eine Binnendüne in der Nähe von Ubstadt-Weiher – und damit ein seltenes Bodendenkmal. Rund um den Forlenbuckel wurde ein Naherholungsgebiet geschaffen.
#3 | Zwei der bisher sechs deutschen Sieger des Ironman Hawaii, nämlich Thomas Hellriegel und Sebastian Kienle, sind in den sanften Hügeln des Kraichgau geboren. Kienle in Mühlacker, Hellriegel in Büchenau/Bruchsal.
#4 | Der Steinsberg bei Sinsheim ist mit exakt 333,2 Metern über NN die höchste Erhebung im nördlichen Teil des Kraichgaus. Der weit sichtbare Bergkegel ist vulkanischen Ursprungs und ein beliebtes Ausflugsziel.
#5 | In Triathlondeutschland treibt seit einigen Jahren die Mafia ihr Unwesen. Die nach dem gleichnamigen See in Ubstadt-Weiher benannte Hardtseemafia ist eine bunte Triathlongemeinschaft mit derzeit mehr als 700 Anhängern. Das Besondere: die Mitgliedschaft ist kostenlos. Die Gründer wollten vor einigen Jahren während der Vorbereitung auf einen Wettkampf auf dem Campingplatz am Hardtsee übernachten - und wurden abgewiesen. Etwas verärgert und beseelt von kalten Getränken nannten sie sich fortan "Hardtseemafia".
#6 | Unter dem Motto „Der Natur auf der Spur“ treffen sich jedes Jahr im September in Sinsheim-Rohrbach die Laufverrückten der Region zum großen Kraichgau-Lauf. Seit 2015 nehmen einige dort sogar einen Ultramarathon über 50 Kilometer mit mehreren hundert Höhenmetern unter die Füße.
#7 | Am 4. Juli 1987 jagten 220 Radprofis aus 20 Nationen durch den Kraichgau. Es war die dritte Etappe der Tour de France, die von Karlsruhe nach Stuttgart führte - 219 Kilometer lang. Kurios: In Eppingen wurde der führende Franzose Frédéric Brun von einer geschlossenen Bahnschranke aufgehalten und wenig später vom Hauptfeld eingefangen.
#8 | Die kleine Kraichgau-Gemeinde Forst ist seit einigen Jahren Gastgeber des Auftakts zum DTU Triathlon-Jugendcup, der wichtigsten Wettkampfserie für Nachwuchstriathleten (Jugend A/ Jugend B/ Junioren) in Deutschland. Hier messen sich die besten Triathlon-Youngster Deutschlands. In diesem Jahr findet das erste Rennen der Serie im Rahmen der 30. Auflage des Heidesee-Triathlons am 13. Mai statt.