"Habe mich so aufgeregt, dass mein Papa mich in einem Schwimmverein angemeldet hat"
13.04.2022 – thorsten eisenhofer
Linus, einer der bekanntesten Triathleten Deutschlands hat seinen Anteil bei deinem Weg in den Triathlon.
Daniel Unger hat nach seinem WM-Titel (2007, Anm. d. Red.) in Bad Saulgau einen Triathlon für Kinder und Jugendliche organisiert. 2008 war das. Das war mein erster Wettkampf. Aus Erzählungen weiß ich, dass ich damals als einziges Kind Brust geschwommen bin und mich danach sehr darüber aufgeregt habe. Die Konkurrenz, zu der damals übrigens auch mein heutiger Teamkollege Magnus Männer gehörte, sind mir alle weggekrault. Jedenfalls habe ich mich so aufgeregt, dass mein Papa mich dann in einem Schwimmverein angemeldet hat. Dort habe ich dann Kraulen gelernt.
Obwohl du mittlerweile kein Brustschwimmer mehr bist, bleibt bis heute trotzdem eine gewisse Schwimmschwäche.
Das stimmt. Ich habe in den vergangenen Jahren allerdings sehr viel ins Schwimmen investiert, weil ich gemerkt habe, dass für mich die Rennen nach dem Schwimmen quasi vorbei sind, wenn ich nicht vorne dabei bin. Ich hatte körperlich immer Rückstände gegenüber Gleichaltrigen, bin immer noch eher schmächtig. Und beim Schwimmen braucht man eben auch ein bisschen Muskulatur. Aber ich merke auch, dass sich das irgendwann angleicht.
Also wirst du Magnus irgendwann im Wasser überholen?
Das klappt vermutlich nie, Magnus ist im Wasser ein unfassbares Phänomen. Ich frage mich echt, wie er so schnell schwimmt. Einmal im Training an ihm dranzubleiben, das wäre schon die Erfüllung eines Traumes.
Laufen ist hingegen deine Stärke.
Seit 2014 bin ich in Friedrichshafen in einer sehr starken Laufgruppe, der unter anderem Richard Ringer (u.a. EM-Dritter über 500 Meter 2016, Anm. d. Red.) und Martin Sperlich (Zehnter EM 2016, Anm. d. Red.) angehörten und die von Martins Vater Eckhardt trainiert wurde.
Ich trainiere zwar nicht direkt mit den beiden, aber ich nehme natürlich viel mit und schaue mir viel ab. Richard ist auch ein guter Freund von mir, der mir sehr viele Tipps gibt. Gerade in Sachen Lockerheit und Professionalität habe ich viel von ihm gelernt. Er läuft nicht nur schnell, ich finde es auch unglaublich, wie schön ein Mensch laufen kann.
Du bist jetzt 21 Jahre. Als Süßen dich verpflichtet hat, warst du 19. Was war das für ein Gefühl, ein Angebot von solch einem guten Team zu bekommen?
Das war unglaublich. Hier muss ich ganz klar Magnus danken. Er war zu dem Zeitpunkt schon bei Süßen, und er hat ein gutes Wort für mich eingelegt. Ich hatte damals keine krassen Ergebnisse vorzuweisen, hatte bis dahin keine großen Rennen gewonnen und durfte plötzlich in einem Team mit international starken Athleten aus Österreich, Italien und Frankreich sein.
Im vergangenen Jahr hast du den Vertrauensvorschuss zurückgezahlt.
2021 hat es endlich mit Einsätzen in der 1. Liga geklappt. Ich wäre schon gerne in Berlin gestartet, hatte aber kurz davor beim Europacup in Olsztyn einen heftigen Radsturz. Für zwei Rennen hat es trotzdem gereicht. Ich war 34. in Potsdam und 24. in Nürnberg. Das war schon ganz gut. In einem Team wie in Süßen wird natürlich auch erwartet, dass man relativ schnell solche Ergebnisse erzielt. Ansonsten droht ein Start in der Landesliga (lacht).
34., 24. Kommen diese Saison dann die Ränge 14. und 4.?
(lacht) Ja, genau so wird es vermutlich weiter gehen. Es wäre schon cool, wenn ich in dieser Saison eine Top-20-Platzierung schaffe. Aber ich weiß auch, dass im Triathlon Erfahrung sehr wichtig ist, weil viel schiefgehen, man viele taktische Fehler mach