"Habe Bock, die Rennen an der Spitze mitzubestimmen"

05.05.2022 –  thorsten eisenhofer

Max Betts (Team Nikar Heidelberg) geht mit großen Zielen in seine zweite Saison in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Wir haben mit ihm über beruhigende Worte, schlechte Erfahrungen und vollmundige Ansagen gesprochen.

Max Betts

Max, du hast 2021 in Berlin dein erstes Rennen in der 1. Liga absolviert.

Ich habe versucht, mir vor dem Wettkampf nicht zu viele Gedanken zu machen. Ich dachte, mache einfach das Rennen und versuche, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Es war dann richtig nice (Max belegte Rang 37, Anm. d. Red.), meine Eltern konnten das Rennen am Fernseher verfolgen und ich war in der Liveübertragung sogar ein paar Mal zu sehen.

Wie funktioniert das, sich vor so einem großen Rennen nicht zu viele Gedanken zu machen?

Ollie (Oliver Grimm, Teamleiter vom Team Nikar Heidelberg, Anm. d. Red.) hat mir gesagt, es ist dein erstes Rennen. Versuche so wie immer zu schwimmen, versuche danach eine Radgruppe zu erwischen. Das hat mir sehr geholfen und den Druck genommen.

Und das ließ sich einfach so umsetzen?

Das Schwimmen lief gut (Max kam als 17. aus dem Wasser, Anm. d. Red.). Ich habe auf den ersten Metern der Radstrecke noch versucht, an die erste Gruppe heranzufahren. Das hat leider nicht ganz geklappt und ich habe mich dann in die zweite Gruppe zurückfallen lassen.

Das ist im ersten Bundesliga-Rennen ja auch keine Schande.

Nein, das ist es nicht.

Wie hast du deine erste Saison in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga erlebt?

Es hat richtig Bock gemacht. Die Rennen haben Spaß gemacht und die Zeit, die ich mit dem Team verbracht habe, war toll. Wir haben echt eine super Stimmung in der Mannschaft.

Du bist schon oft mit dem saarländischen Landeskader unterwegs gewesen. Ist das anders, als mit dem Bundesliga-Team zu reisen?

Die Athletinnen und Athleten des Landeskaders sehe ich jeden Tag. Daher ist es natürlich besonderer, die Jungs des Bundesligateams zu sehen. Spaß hat man jedoch mit beiden.

Für mich war es vor allem am Anfang meiner Zeit in der Mannschaft gut, dass ich Jakob Breinlinger und Fynn Mengele schon aus dem Landeskader kannte. So hatte ich gleich einen Anschluss im Team und der Einstieg war deutlich leichter. Beide haben 2020 ihr Abitur gemacht, wir haben uns dann nicht mehr regelmäßig gesehen und daher war es toll, sie bei den Bundesligarennen zu treffen.

2021 hast du in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga reingeschnuppert. Gilt das Motto auch noch für 2022?

Für die anstehende Saison habe ich höhere Ziele. Ich will es in die erste große Radgruppe schaffen, das müsste mir aufgrund meiner Schwimmstärke eigentlich gelingen. Ich habe Bock, die Rennen an der Spitze taktisch mitzubestimmen.

Das ist ja fast schon eine vollmundige Ankündigung für einen jungen Athleten.

Ich weiß, dass ich sehr gut Schwimmen und gut Radfahren kann. Und ich habe mittlerweile keine Angst mehr vor den Rennen.

War das in der vergangenen Saison anders?

Ich habe beim Rennen in Nürnberg ziemlich viel durchgemacht. Beim Schwimmstart habe ich einiges abbekommen, war vielleicht Fünftletzter an der ersten Boje. Ich kam als 50. oder so aus dem Wasser, bin beim Radfahren gestürzt und musste aufgeben. Das war meine erste Schockerfahrung in der Bundesliga. Viel schlimmer kann es nicht laufen. Daher mache ich mir keinen Kopf deswegen.

Welche Platzierung peilst du 2022 an?

Eine Top 30 würde ich gerne machen.