Kraichgau: Moana-Veale siegt, Buschhütten marschiert
03.06.2018 – Thorsten Eisenhofer
Die Australierin Tamsyn Moana-Veale und das EJOT Team Buschhütten sind die großen Gewinner des Saisonauftakts der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga 2018. Am Hardtsee in Ubstadt-Weiher überzeugte Moana-Veale für das ersatzgeschwächte Schwalbe Team Krefelder KK vom Start weg und hatte im Zielsprint gegen die Ungarin Zsofia Kovacs (SG Triathlon Witten) knapp die Nase vorn. Mit den Plätzen drei, vier und fünf der Tages-Einzelwertung sicherten Rachel Klamer (NED), Emmie Charayron (FRA) und Sophia Saller Titelverteidiger Buschhütten den Team-Tagessieg. Eine dicke Überraschung gelang dem Quartett vom TuS Neukölln Berlin.
Keine Vorentscheidung beim Radfahren
Nur knapp hinter der Ungarin Dorka Putnoczki (Witten) verließ Moana-Veale nach etwa neuneinhalb Minuten das etwa 23 Grad warme Wasser des Hardtsees. Als Dritte, und damit beste Deutsche, kam Mala Schulz von Aufsteiger Bayer Uerdingen zum ersten Wechsel. Auf der flachen, 20 Kilometer langen Radstrecke bildete sich zunächst eine neunköpfige Spitzengruppe, die einen kleinen Vorsprung von zehn Sekunden herausfahren konnte. Schon in der zweiten von vier Runden schafften die etwa 20 Verfolgerinnen - angeführt von Sophia Saller - aber den Anschluss. In dieser Konstellation kam das Feld auch zum zweiten Wechsel. Lara Ungewickell vom TuS Neukölln Berlin und die erst 15-jährige Franca Henseleit (ProAthletes KTT01) schoben ihre Räder als Erste in die Wechselzone und stürmten auch an der Spitze des Feldes wieder hinaus. Auf die fünf finalen Laufkilometern konnten die beiden dann zwar nicht ganz mit den schnellsten des Tages mithalten - behaupteten sich aber bis ins Ziel in den Top Ten. Henseleit lief in ihrem ersten Bundesligarennen auf Platz acht, Ungewickell fuhr als Neunte mit dem besten Bundesligaergebnis ihrer Karriere zurück nach Berlin.
Moana-Veale gewinnt packendes Finish
Im Kampf um die Plätze eins bis drei formierte sich beim Laufen schnell ein Quartett mit Moana-Veale, Rio-Olympiastarterin Zsófia Kovacs und den Buschhüttenerinnen Klamer und Charayron. Wenige hundert Meter vor dem Ziel forcierte die Australierin noch einmal das Tempo. Nur Kovacs konnte folgen. Schulter an Schulter stürmten die beiden auf die Zielgerade - und ähnlich wie beim Zielsprint zwischen Lisa Nordén und Nicola Spirig im olympischen Frauenrennen von London 2012 - entschieden am Ende Hundertstel-Sekunden zu Gunsten von Moana-Veale, die nach 55:42 Minuten, zeitgleich mit Kovacs über die Ziellinie lief. Klamer freute sich nach Platz zwei im vergangenen Jahr noch über den dritten Rang. Beste Deutsche war Sophia Saller, die 38 Sekunden hinter der Siegerin Fünfte wurde.
Buschhütten vorn, Neukölln auf dem Podium
Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung holte sich Buschhütten mit Platzziffer 12 am Ende souverän den Tagessieg und geht damit als Tabellenführer ins zweite Saisonrennen am 1. Juli in Düsseldorf. Die SG Triathlon Witten landete nach dem Sieg 2017 dieses Mal auf Platz zwei. Angeführt von Kovacs kamen Charlotte Ahrens (12.) und Anabel Knoll (13.) auf die Platzziffer 27. Für die Überraschung des Tages sorgte aber Lara Ungewickell und ihr TuS Neukölln Berlin: Die Teenager aus der Hauptstadt erwischten einen überragenden Tag und wurden dafür mit dem ersten Podium in der Geschichte des Vereins belohnt. Knapp dahinter - und nicht weniger eindrucksvoll - führten die DTU-Nachwuchshoffnungen Franca Henseleit und Sophie Rohr ProAthletes KTT 01 auf den vierten Platz. Beste der vier Aufsteiger waren die Frauen vom Mey Post-SV Tübingen, die ihr erstes Bundesligarennen als Sechste beendeten.