Zwillings-Power: Die Osterholt-Brüder im Interview
11.06.2018 – Thorsten Eisenhofer
Cedric und Jonas Osterholt feierten beim Saisonauftakt am 2. Juni im Kraichgau ihr Debüt in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Die 18-jährigen Zwillingsbrüder kommen aus dem Münsterland und landeten als Aufsteiger mit ihrem gebioMized Team W+F Münster im Tagesklassement auf dem zwölften Platz. Jonas kam in der Einzelwertung als starker 15. ins Ziel. Wir haben die beiden zu Rivalität, sportlichen Zielen und ihrem Heimrennen am 22. Juli in Münster befragt.
Cedric und Jonas, was ist das Besondere daran, mit dem Zwillingsbruder in einem Rennen (und im selben Team) zu starten?
Cedric: "Mir gibt das nochmal einen besonderen Kick, wenn ich Jonas auf der Laufstrecke vor mir sehe. Dann quäle ich mich vielleicht noch mal ein bisschen mehr. Auf der anderen Seite ist es natürlich gut, einen so starken Athleten wie meinen Bruder im Team zu wissen."
Jonas: "Mit meinem Bruder in einem Rennen zu sein, ist für mich schon Routine. Wir sind von klein auf mit- und gegeneinander gestartet. Aber gemeinsam in einem Team ist schon noch ein bisschen cooler. Das gibt mir die Motivation, noch etwas mehr als 100% zu geben. Auch weil wir mit dem gebioMized Team W+F Münster ein cooles Team haben. Wir kommen alle aus der Region und kennen uns schon sehr lange."
Hand aufs Herz: Wie groß ist der Ehrgeiz, am Ende der schnellere Osterholt zu sein? Führt ihr eine Statistik, wer wen wie oft geschlagen hat?
Cedric: "Natürlich groß, aber nicht größer als bei den anderen Trainingspartnern. Eine Liste führen wir nicht, weil jeder von uns weiß, bei welchen Rennen der Saison er vor dem anderen war und bei welchen nicht."
Jonas: "Eine Statistik führen wir nicht. Wir trainieren jede Einheit zusammen und sind etwa auf einem Niveau. Meistens geht es dann um die Tagesform. Bisher hatte ich immer ein bisschen mehr Glück. Doch der Vorsprung, der früher einmal da war, ist langsam aufgebraucht. Natürlich ist es schöner der Bessere zu sein. Ich hoffe aber eigentlich mehr, dass wir beide ein gutes Rennen machen und am Ende des Tages zufrieden sind."
Was nehmt Ihr aus diesem Wettkampf für den weiteren Saisonverlauf mit…?
Cedric: "Zu einem, dass es extrem viel Spaß macht, im Team in der 1. Triathlon-Bundesliga zu starten. Zum anderen, dass es in der 1. Bundesliga sehr wichtig ist, beim Wechsel vom Radfahren zum Laufen möglichst weit vorn in die Wechselzone zu fahren. Darauf werden wir beim nächsten Rennen in Düsseldorf ganz besonders achten."
Jonas: "Auf jeden Fall eine große Menge Motivation für die kommenden Trainingswochen und die weiteren Wettkämpfe. Es macht einfach super viel Spaß so ein Wochenende. Außerdem ist die 1. Triathlon-Bundesliga neben dem Deutschland-Cup ein wichtiger Bestandteil unserer Saison. Deswegen kann man noch in vielen Rennen mit uns rechnen."
Mit dem Team seid ihr am Ende auf dem zwölften Platz gelandet. Wie viel Luft ist noch nach oben?
Cedric: "Wir waren leider nicht in unserer Topbesetzung am Start und haben trotzdem ein recht gutes Ergebnis erzielt. Ich denke, dass noch etwas Luft nach oben ist, wenn alle fit sind."
Jonas: "Ein bisschen Luft nach oben haben wir noch. Eine Teamplatzierung unter den Top 10 wäre super. Vielleicht reicht es ja auch am Saisonende für den zehnten Platz. Wir sind ein sehr junges Team und kommen alle aus einer Region. Deshalb ist es nicht leicht, sich gegen internationale Top-Athleten zu behaupten. Trotzdem wollen wir in den nächsten Rennen und Jahren in der 1. Bundesliga auch mal richtig einen raus hauen. Das traue ich uns auf jeden Fall zu."
Am 22. Juli steht Euer Heimrennen in Münster an. Was habt Ihr Euch dafür vorgenommen?
Cedric: "Ich will zu Hause natürlich ein richtig geiles Rennen abliefern und unser Team gut vertreten. Es wäre schön, wenn wir da als Mannschaft eine Top-Ten-Platzierung erreichen würden."
Jonas: "Unser Heimrennen ist natürlich was ganz Besonderes. Viele Bekannte, Verwandte und Freunde kommen zum Anfeuern. Für mich persönlich wäre ein Ergebnis wie im Kraichgau super. Das wird auf jeden Fall hart, denn dafür muss wirklich alles perfekt laufen. Vielleicht reicht es ja, um einmal zum Zielinterview mit Daniel Unger gerufen zu werden. Für das Team wäre eine Top-10-Platzierung großartig. Ich denke, dass wir das schaffen können, denn vor dem Rennen im Kraichgau hatte sich einer unserer Athleten verletzt und ein anderer musste spontan einspringen."