"Freuen uns aufs Rennen in der geliebten Nachbarstadt"
19.06.2019 – Thorsten Eisenhofer
Für die beiden Mannschaften von ProAthletes KTT 01 steht am Sonntag in Düsseldorf (Rennen im Livestream auf www.triathlonbundesliga.de) ein ganz besonderes Rennen an. Das „Heimspiel“ in Düsseldorf. Wir haben mit Kölns Teammanager Gerhard Herrera über die Rivalität der Nachbarstädte, Podiumsträume und die Relevanz der zweiten Mannschaften gesprochen.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Gerhard, ihr habt in Düsseldorf ja ein ganz besonderes Heimspiel …
Ja, wir starten in der geliebten Nachbarstadt (lacht), die wir ganz besonders mögen (lacht lauter). Aber im Gegensatz zum Fußball haben wir ja keine große Rivalität zu den Triathlon-Vereinen aus Düsseldorf. Das sind mehr Frotzeleien. Mit Ruben Zepuntke startet ja der beste Düsseldorfer Athlet für uns und damit für einen Kölner Verein. Es ist ein Heimspiel für uns, weil viele Leute aus dem Verein nach Düsseldorf fahren werden, um uns anzufeuern.
Was sind die sportlichen Ziele in Düsseldorf?
Bei den Männern wollen wir in die Top sechs, das wäre schon toll. Bei den Mädels ist vielleicht sogar noch ein bisschen mehr drin. Franca Henseleit und Sophie Rohr sind derzeit sehr stark, Milan Agnew ist auch gut drauf, anders als im Kraichgau hat sie nicht mehr mit den Nachwirkungen des Jetlags zu kämpfen. Es könnte schon eine Platzierung unter den ersten fünf rausspringen.
Sind die KTT-Teams so stark, um im Laufe der Saison mal den Sprung auf das Podium zu schaffen?
Es wäre ein Traumergebnis, das zu schaffen und ich denke, es ist nicht ganz unrealistisch. Bei den Frauen halte ich das eher für möglich als bei den Männern, auch weil bei den Frauen die Qualität in der Bundesliga nicht so hoch ist wie bei den Männern. Die jungen Athletinnen haben sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt.
Wo soll der Weg des KTT hinführen?
Wir sind breit aufgestellt und neben Bonn der einzige Verein, der vier Mannschaften in der Ersten und Zweiten Bundesliga hat. Wir brauchen die Zweite Liga zum Aufbau. Einen Etat wie Buschhütten werden wir niemals erreichen. Teams wie Potsdam oder das KiologIQ-Team Saar haben den Standortvorteil des Stützpunktes. Da können wir nicht mithalten. Für uns muss das Ziel sein, sich zwischen Platz vier und sechs zu etablieren. Das ist das Ziel. Stand jetzt.
Wie wichtig sind die Zweitliga-Teams für die Entwicklung?
Sehr wichtig. Wir können dort Athleten testen, ohne sie in das kalte Wasser der Ersten Bundesliga werfen zu müssen oder ausländische Athleten starten lassen, damit sie sehen, wie das läuft. Daher ist die Zweite Liga für die gesunde Entwicklung des Vereins und der jungen Athleten sehr wichtig. Auch wenn das einen hohen finanziellen Aufwand bedeutet, weil die Zweite Liga durch die weiten Reisen für uns nicht viel billiger ist als die Erste Bundesliga.
Wenn das ein erfolgreiches Modell zu sein scheint, warum machen das dann nicht mehr Vereine so?
Weil es teuer ist, sich zweite Mannschaften in der Zweiten Bundesliga zu leisten. Und weil Triathlon eine sehr kleine Sportart ist, in der alles an einzelnen Personen hängt. Da braucht man positiv Verrückte wie Rainer Jung in Buschhütten oder mich in Köln.
Drei Wochen vor Düsseldorf fand der Saisonauftakt im Kraichgau statt. Wie zufrieden warst du mit den Ergebnissen?
Bei den Männern konnten fünf Athleten nach dem Radcrash das Rennen nicht wieder aufnehmen. Zwei davon waren von uns. Da Luke Burns und Dion Heindl gute Läufer sind, wäre für uns viel mehr möglich gewesen. Wenn Luke unter die ersten zehn gelaufen wäre, hätten wir sogar Rang drei mit der Mannschaft geschafft. Das ist schon bitter, vor allem, weil wir ein kleines Team sind, das nicht so oft die Chance hat, auch das Podium zu kommen.
Und bei den Frauen?
Da wir auf Franca Henseleit und Sophie Rohr verzichten mussten, ist ein siebter Platz ein gutes Ergebnis.
Wenn man viele junge Athletinnen im Team hat, muss man damit leben, dass sie das eine oder andere Mal andere Verpflichtungen haben, oder?
Wir haben sechs Athletinnen, die dem Nachwuchskader der Deutschen Triathlon Union sind. Wenn sie Verpflichtungen vom Kader aus haben, hat das natürlich ganz klar Vorrang. Das ist dann halt so.
Köln startet bei den Frauen im dritten Jahr in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Im Endklassement gab es bislang die Ränge sechs (2017) und vier (2018). Zufrieden mit der Entwicklung?
Sehr zufrieden. Bei den Frauen ist es etwas leichter, weil das Niveau nicht so hoch ist wie bei den Männern. Trotzdem muss man sagen, dass die Mannschaft eine tolle Entwicklung genommen hat. Die jungen Athletinnen starten gerne für uns, weil sie hier Spaß haben und gut betreut werden. Wenn die Stimmung gut ist, spielt das Geld erst einmal eine Nebenrolle.