"Man kann die großen Mannschaften mal ärgern"

22.06.2019 –  Thorsten Eisenhofer

Für die Mannschaften des REA Card Teams TuS Griesheim gehtes am Sonntag (23. Juni) in Düsseldorf (im Livestream auf www.triathlonbundesliga.de) auch darum, den guten Saisonstart…

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Für die Mannschaften des REA Card Teams TuS Griesheim geht es am Sonntag (23. Juni) in Düsseldorf (im Livestream auf www.triathlonbundesliga.de) auch darum, den guten Saisonstart vom Kraichgau zu bestätigen. Teammanager Olaf Koch spricht im Interview über Erwartungsdruck, schwierige letzte Jahre und große Namen in der Mannschaft.

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Bist du überrascht vom guten Saisonauftakt mit beiden Mannschaften?

Ja, das kann man so sagen. Bei uns hat keiner damit gerechnet, dass wir zwei so gute Platzierungen erreichen.

Warum lief es so gut?

Zum einen muss man natürlich sagen, dass wir auch Glück hatten, auch wenn das sicherlich dazugehört. Es war sehr eng, die Mannschaften hinter uns haben nur ein paar Platzziffern mehr. Das kann nächstes Mal auch ganz anders ausgehen. Zum anderen haben unsere Athleten eine positive Entwicklung genommen. Fast alle haben im Einzelranking das beste Bundesligaergebnis ihrer Karriere erzielt.

Das spricht für euch …

Die Athleten finden bei uns ein Umfeld vor, in dem sie sich ohne Druck entwickeln können. Das Team geht jetzt seit Jahren in ähnlicher Konstellation an den Start, wir hatten eine geringe Fluktuation.

Sind die Erwartungen für die kommenden Rennen jetzt gestiegen?

Ich würde nicht sagen, dass die Erwartungen sehr stark angestiegen sind. Klar, man versucht das Momentum, das wir im Kraichgau erzeugt haben, für die weitere Saison zu nutzen. Aber man muss auch realistisch bleiben, wissen, dass Kleinigkeiten den Ausschlag geben können und es das nächste Mal ein ganz anderes Ergebnis geben kann. Wir sind unseren Saisonzielen - Top elf mit den Männern und Top sieben mit den Frauen im Gesamtklassement - schon näher gerückt. Aber wir sind weit davon entfernt, die Ziele schon erreicht zu haben.

Im Vorjahr war es Rang sieben bei den Frauen und „nur“ Platz 13 bei den Männern.

Wir wollen uns aus dem Tabellenkeller wieder in das Mittelfeld vorschieben und nach dem Tief wieder nach oben arbeiten.

Die vergangenen Jahre lief es vor allem bei den Männern platzierungstechnisch nicht wie gewünscht. War das frustrierend?

Frustrierend würde ich nicht sagen. Aber es war schon enttäuschend, dass es nicht so gut lief. Wir hatten viele junge Athleten im Kader, die ein paar Jahre gebraucht haben, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen und sich erst entwickeln mussten. Jetzt sind sie konkurrenzfähig. Und damit ist auch das Team konkurrenzfähig. Wir haben jetzt fast wieder das Level von früher erreicht.

Ist es schwer, in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga mit jungen deutschen Athleten zu bestehen?

Wir verpflichten ja auch hin und wieder einen ausländischen Athleten, um uns punktuell zu verstärken. Und umso stärker unsere deutschen Athleten werden, desto stärker muss der Ausländer sein, den man verpflichtet. Die Mannschaft wird also kontinuierlich stärker. So kann man die großen Mannschaften zwar nicht dauerhaft ärgern, aber man kann sie mal ärgern.

Griesheim hat in der Vergangenheit immer mal wieder eine Podiumsplatzierung im Endklassement erreicht. Ist das in Zukunft mal wieder möglich?

Mit dem Budget, das wir haben, ist das sehr, sehr schwierig. Man muss auch sehen: Werden unsere Athleten besser, steigen auch die internationalen Verpflichtungen mit Einsätzen in Europa- oder Weltcup. Diese Athleten können dann natürlich nicht so oft für uns in der Bundesliga starten. Aber wenn wir in einzelnen Rennen das Podium erreichen, wäre das schön. Man muss den jungen Athleten schließlich auch eine Perspektive bieten, um sie im Verein zu halten.

Was sind dann die langfristigen Ziele?

Es wäre toll, wenn wir uns mit den Damen unter den ersten vier, fünf Mannschaften etablieren. Bei den Männern sind die Top sechs das Fernziel.

Griesheim ist seit Ende der 90er Jahre in der Triathlon-Bundesliga dabei. Stolz drauf?

Darauf sind wir sehr stolz, das ist Teil der Vereinsgeschichte. Alle großen deutschen Namen auf der Langdistanz, die mal in Hawaii gewonnen haben, sind zumindest mal ein Jahr lang für uns in der Bundesliga gestartet. Die Bundesliga ist sehr wichtig für uns.