"Ich will mir mal wieder so richtig auf die Schnauze hauen"
25.06.2020 – Thorsten Eisenhofer
Die Vorfreude bei Marcel Bolbat (Triathlon one Witten) auf das Zwift-Radrennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am Sonntag ist sehr groß. Im Interview spricht er über seine Ambitionen als starker Radfahrer, erklärt, warum er lieber im Garten als im Keller fährt und erzählt, warum die Aufregung ihn erst am Renntag befallen wird.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Marcel, das erste Rennen der Saison steht am Sonntag an.
Die Vorfreude ist natürlich riesig, endlich wieder ein Rennen zu fahren. Man kann ein virtuelles Radrennen natürlich nicht mit einem normalen Triathlonwettkampf vergleichen. Aber solch ein Wettbewerb ist natürlich trotzdem Ansporn und Motivation.
Im Vorjahr warst du im Kraichgau, deinem ersten Rennen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga, schnellster Radfahrer.
Diese Platzierung ist vor allem daraus entstanden, dass ich nicht der schnellste Schwimmer bin (Bolbat kam als 64. aus dem Wasser, Anm. d. Red.). Wir waren dann zu dritt und mussten fahren, um die Gruppe vor uns zu einzuholen. Es ist natürlich toll, in seinem ersten Bundesligarennen die beste Radzeit zu fahren. Aber generell ist mir eine gute Platzierung wichtiger als eine gute Radzeit.
Apropos erste Bundesligasaison. Du warst 37. im Kraichgau und 49. in Berlin. Wie zufrieden bist du mit deinen beiden ersten Einsätzen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga?
Mit dem Rennen im Kraichgau war ich sehr zufrieden. Das Schwimmen war mäßig, aber beim Radfahren und Laufen hatte ich einen guten Tag. Die Platzierung war sehr gut, aber auch bedingt durch den Massensturz auf der letzten Radrunde. In Berlin war das Schwimmen katastrophal, das Laufen zu hart für mich.
Dazwischen bist du die zweitbeste Radzeit gefahren, nur Ruben Zepuntke war schneller.
Wir sind zusammen aus einer Gruppe herausgefahren, ich habe mich dann an Rubens Hinterrad geklemmt. Er hat mich nach vorne gefahren.
Radfahren ist deine stärkste Disziplin. Willst du dich als einer der stärksten Radfahrer der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga etablieren?
Das Ziel ist es, langfristig die Gesamtplatzierung zu verbessern.
Und wenn dies bedingt, dass du gute Radergebnisse erzielst?
Das würde ich natürlich mitnehmen (lacht).
Als starker Radfahrer hast du sicherlich auch große Ziele für Sonntag?
Ich will ein gutes Ergebnis erzielen und mir mal wieder so richtig auf die Schnauze hauen, sprich am Anschlag fahren. Ich mache mein Ergebnis aber weniger an einer bestimmten Platzierung fest, sondern will gute Wattwerte fahren.
Du bist bislang noch keinen virtuellen Radwettkampf gefahren. Was erwartest du?
Ich werde das Rennen auf jeden Fall eher verhalten angehen, da ich nicht weiß, was auf mich zukommt. Werde ich in einer Gruppe sitzen? Wird es überhaupt Gruppen geben? Die Strecke wird am Ende ja auch richtig schwer. Ein Rennen auf Zwift ist etwas ganz anderes als ein Training auf Zwift.
Wie fühlst du dich?
Vor meinem ersten Bundesligarennen im Vorjahr war ich tierisch nervös. Und das schon eine Woche vorher. Das ist diesmal nicht der Fall. Noch fühlt es sich an, als wenn am Sonntag ein Training ansteht. Ich glaube aber, dass ich am Sonntagmorgen dann schon nervös sein werde.
Du wirst bei dir zu Hause im Garten fahren.
Ich habe schon meine Zwift-Trainingseinheiten im Winter im Garten gemacht. Das ist einfach viel angenehmer als im Keller. Im Keller ist man einsamer und die Luft ist schlechter.
Das Zwift-Radrennen findet am 28. Juni ab 10 Uhr statt. Ihr könnt es im Livestream auf www.triathlonbundesliga.de verfolgen.