Nadine Klive: "Ich träume davon, so erfolgreich wie Laura zu werden"
09.06.2020 – Thorsten Eisenhofer
Nadine Klive startet seit zwei Jahren für Triathlon Potsdam in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Wir haben mit ihr über das Lernen von Stars, Vorbildern im eigenen Verein und ihre Premiere in der Bundesliga gesprochen.
Nadine, du startest seit zwei Jahren in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Wie war dein erstes Rennen?
Ich war sehr, sehr aufgeregt. Ich war zuvor noch nie bei einem so stark besetzten Rennen am Start. Es war traumhaft, sich mit solch starken Athletinnen in einem Wettkampf zu messen. Das hat man schließlich nicht alle Tage.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`3` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Was hast du aus deinen ersten Einsätzen in der Bundesliga mitgenommen?
Ein Bundesligarennen kann auf dem Rad schon ganz schön anstrengend sein. Das ist echt hart und etwas ganz anderes als ein DTU-Jugendcup. Dementsprechend freut man sich umso mehr, wenn man einigermaßen mithalten kann und freut sich auch viel mehr über eine hintere Platzierung als in einem anderen Rennen.
In deiner ersten Saison bist du zwischen Rang 20 und Platz 34 ins Ziel gekommen.
Damit war ich zufrieden. Ich war eine der jüngsten Starterinnen und hatte nicht die ganz große Erfahrung. Ich wollte Erfahrung sammeln und schauen, was geht. Das ist mir gelungen.
Hast du versucht, dir viel abzuschauen?
Ja, natürlich. Ich habe geschaut, was die anderen Athletinnen anders machen, wie sie sich konzentrieren. Ich starte in Potsdam ja mit Laura (Lindemann, Anm. d. Red.) in einem Team. Bei ihr als absoluter Weltklasseathletin versucht man natürlich schon, sich das eine oder andere abzuschauen und mitzunehmen.
Zum Beispiel?
Jeder Athlet macht die unmittelbare Wettkampfvorbereitung anders. Manche wollen alleine sein, manche brauchen Leute um sich herum. Da ist jeder Athlet individuell und man muss seinen eigenen Weg finden.
Bleibt im Rennen selbst auch Zeit, sich bei anderen Athletinnen etwas abzuschauen?
Ja, zum Beispiel beim Radfahren. Da schaut man schon, wie sich eine bekannte Athletin in der Gruppe bewegt. Wie fährt sie, was macht sie, um in der Gruppe eine gute Position zu bekommen oder zu halten?
Redest du auch mit anderen Athletinnen darüber?
Nein, ich spreche mit meinem Trainer darüber oder mache das mit mir selbst aus.
Magst du als Einzelsportlerin die Teamwettkämpfe?
Ich bin echt froh, für Potsdam starten zu dürfen. In die Mannschaftswettkämpfe geht man mit einem ganz anderen Gefühl. Ich starte nicht für mich, sondern für das Team. Jeder gibt noch einmal ein Tick mehr, weil es um das Team geht. Für mich ist ein Mannschaftswettkampf ein Ansporn, noch besser zu sein. Für mich ist es eine tolle Erfahrung, mit dem Team unterwegs zu sein.
Du startest in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga zusammen mit Athletinnen wie Laura Lindemann oder Nina Eim in einer Mannschaft. Sind sie auch Vorbilder für dich?
Laura ist in der World Triathlon Series vorne mit dabei. Ich träume natürlich davon, dass auch mal zu schaffen. Man schaut natürlich zu ihr und auch zu Nina auf und fiebert bei ihren Rennen mit.
Schaust du ihre Rennen an?
Ich versuche, möglichst alle ihre Rennen zu sehen. Wenn ich gerade keine Zeit habe, sehe ich sie mir später an. Ich trainiere manchmal das gleiche wie Laura und Nina, habe dadurch einen Vergleich. Und dann ist es natürlich interessant zu wissen, wie es bei Laura und Nina so läuft.
Bist du dann eher der kleine Fan, wenn du dir solche Rennen anschaust? Oder versuchst du für dich möglichst viel mitzunehmen?
Es ist eine Mischung aus beidem. Ich versuche schon, viel abzuschauen. Aber manchmal bin ich dann auch mehr die Nadine, die Laura und Nina kennt, mit ihnen trainiert und hofft, dass sie ein gutes Resultat erzielen.
Apropos gutes Resultat: 2019 war ein 20. Platz dein bestes Ergebnis in einem Bundesligarennen.
Ganz zufrieden war ich damit nicht. Ich hätte letzte Saison gerne noch bessere Platzierungen erzielt. Ich will es kurzfristig unter die Top 15 schaffen und anschließend dann noch weiter nach vorne.