Timo Hackenjos: "Ich will den Ironman Hawaii mit Schwimmbestzeit gewinnen"

04.06.2020 –  Thorsten Eisenhofer

Timo Hackenjos hat mit dem HEP Performance Team NSU einepositive Entwicklung in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga genommen.Wir haben mit dem 24-Jährigen darüber gesprochen, wie…

Bitburger 0,0 Triathlon Bundesliga, Düsseldorf, 23.06.2019

Timo Hackenjos hat mit dem HEP Performance Team NSU eine positive Entwicklung in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga genommen. Wir haben mit dem 24-Jährigen darüber gesprochen, wie es ist, als Erster aus dem Wasser zu kommen, wie es sich anfühlt, wenn man durchgereicht wird und welches Rennen er gerne mal mit Schwimmbestzeit gewinnen möchte.

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Timo, beim Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga in Düsseldorf im Vorjahr bist du als Erster aus dem Wasser gekommen …

In Düsseldorf ist es leider ein ziemlich weiter Weg vom Ausstieg aus dem Wasser bis zu den Rädern gewesen. Das war für mich als nicht so guten Läufer natürlich suboptimal. So haben mich Max Schwetz und Justus Nieschlag nicht nur eingeholt, sondern auch überholt. Ich habe mich dann auf dem Rad in der großen Verfolgergruppe wiedergefunden. Das war natürlich schade für mich, da ich mir als guter Radfahrer natürlich eine gute Ausgangsposition hätte schaffen können, wenn ich mit Max und Justus vorneweggefahren wäre.

Es war nicht das erste Mal, dass du in einem Bundesligarennen als Erster aus dem Wasser gekommen bist. Wie fühlt sich das an?

In der Bundesliga als Erster aus dem Wasser zu kommen, ist ein tolles Gefühl. Es ist einfach cool, das Rennen anzuführen und mit der Führungsgruppe wegzufahren. Ich kenne das Gefühl nicht, bei einem Bundesligarennen als Erster ins Ziel zu kommen und werde das vermutlich auch nie erleben. Aber ich glaube, dass es gleichzusetzen ist mit dem Gefühl, als Erster aus dem Wasser zu kommen.

Was ist denn für dich platzierungsmäßig möglich?

2017 in Grimma bin ich 21. geworden. Solch eine Platzierung würde ich gerne nochmal erreichen oder sie im Idealfall sogar toppen.

Je nach Rennverlauf passiert es dir häufiger, dass du in einem Bundesligarennen im hinteren Drittel des Feldes das Ziel erreichst. Wie fühlt es sich an „durchgereicht“ zu werden?

Vom Kopf her ist es schon ein blödes Gefühl, dass man, wenn es schlecht läuft, durchgereicht wird. Aber ich habe vor jedem Rennen die Hoffnung, dass es gut läuft. Ich weiß, dass ich im Vergleich zu anderen Bundesliga-Athleten nicht zu den besten Läufern gehöre. Mir würde es entgegenkommen, wenn die Radstrecken in der Bundesliga etwas profilierter sind. Dann hätte ich als guter Schwimmer und Radfahrer deutlich bessere Chancen auf gute Platzierungen, weil es seltener große Gruppen geben würde.

Was ist größer, die Hoffnung, dass es gut läuft oder die Angst, dass es nicht gut läuft?

Die Hoffnung auf ein gutes Resultat ist größer. Denn wenn man Erster oder einer der Ersten aus dem Wasser kommt, hat man immer die Möglichkeit, das Rennen zu gestalten.

Woher kommt deine Schwimmstärke?

Ich bin schon als Kind sehr viel geschwommen, war als Jugendlicher bei Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen mit der Mannschaft am Start. Ich hätte nie gedacht, dass ich Schwimmen mal aufgeben würde.

Was ist dann passiert?

2005 habe ich mit Triathlon angefangen. Es hat mir von Beginn an Spaß gemacht. Ich habe dann schnell eine neue Liebe gefunden. Es war schnell klar, dass ich das machen will. Und Schwimmen ist ja eine Teildisziplin vom Triathlon.

Wohin soll dich dein Weg im Triathlon führen?

Ich liebe das Format der Bundesliga. Aber mir fehlt auch die Spritzigkeit für die kurzen Rennen. Daher fokussiere ich mich mehr und mehr auf die Olympische Distanz und die Mitteldistanz. Langfristig will ich dann auf die Langdistanz. Mein großes Ziel ist es, den Ironman Hawaii mit Schwimmbestzeit zu gewinnen. Ich habe nach dem Abschluss meines Studiums angefangen, 40 Stunden zu arbeiten, habe aber die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu reduzieren und den Fokus noch mehr auf den Sport zu legen.

Wie schwierig ist dieser Spagat zwischen Spitzensport und Beruf?

Es war schon im Studium nicht einfach, weil die Regeneration einfach zu kurz gekommen ist. Ich musste mir sehr oft die Frage stellen, ob ich die Einheit mache und wenig Zeit zum Regenerieren habe oder ob ich die Einheit streiche und dadurch mal Zeit zum Regenerieren und für mehr Schlaf habe.

Du musstest also die richtige Balance zwischen Belastung und Entlastung finden?

Das gelingt leider nicht immer. Man muss einfach versuchen, im Kopf positiv zu bleiben.