"Wir wollen Deutscher Meister werden"

11.06.2021 –  Thorsten Eisenhofer

Lasse Priester hat am vergangenen Sonntag mit dem Hylo Team Saar das Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga in Berlin gewonnen und zudem Rang vier im Einzel belegt. Ein Gespräch über den erreichten und einen verpassten Sieg, Titelträume und den harten Weg zurück nach der dritten Achillessehnen-OP.

Lasse Priester

Was bedeutet euch der Erfolg?

Für unser Team ist es eine tolle Sache. Es ist eines der Rennen, dem wir den ganzen Winter über entgegengefiebert haben. Wir wollten unbedingt Dauersieger Buschhütten schlagen und gewinnen, das haben wir ziemlich souverän geschafft. Es war eine gute Teamleistung von allen.

Ich freue mich vor allem für unseren Teamleiter Micha Zimmer, der schon seit Jahren mit uns immer Vollgas gibt, sich bei den Rennwochenenden um alles kümmert und für die Stimmung im Team ist ein guter Start auch super.

War der Erfolg auch eine Kampfansage im Titelrennen?

Klar, das darf man gerne so verstehen. Wir wollen uns jetzt nicht mehr verdrängen lassen und Deutscher Meister werden.

Im Einzel bist du Vierter in der Bundesligawertung und zugleich Vierter bei den Deutschen Meisterschaften geworden.

Platz vier ist immer ein bisschen undankbar und im ersten Moment etwas enttäuschend. Vom Rennverlauf her kann ich aber nicht mehr erwarten. Ich bin noch gut gelaufen, aber die Jungs vorne waren das ganze Rennen über richtig stark und gerade Tims Auftritt sehr dominant. Ich muss nach dem Schwimmen dabei sein, um am Ende weiter vorne zu landen.

Bist du stolz darauf, dich erneut zurückgekämpft zu haben?

Zwischenzeitlich war ich gefühlt schon relativ weit weg vom Fenster und man weiß nie, ob es noch einmal für die hohen Belastungen reicht. Insofern bin ich froh, es bis hierher geschafft zu haben. Die vergangenen eineinhalb Jahre habe ich dafür richtig Gas gegeben und bin den Leuten sehr  dankbar, die mir dabei jeden Tag helfen. Ich hoffe natürlich, dass ich erst am Anfang bin und in Zukunft noch viele Rennen dazukommen.

Kurz vor deiner erneuten Verletzung bist du 2019 in Tübingen Fünfter geworden. Jetzt hast du hier erneut ein Top-fünf-Ergebnis in einem Bundesligarennen erreicht. Ist da nicht auch ein bisschen Genugtuung dabei, es zurück geschafft zu haben?

Ich freue mich schon sehr, dass ich wieder am Start sein kann und versuche mir das auch jedes Mal wieder bewusst zu machen. Ich habe es schon vermisst und mir macht es noch immer viel Spaß.  In Zukunft werde ich aber weniger zurückdenken, sondern lieber schauen, was ich in den Rennen besser machen kann, um zu gewinnen. Auf diesen Prozess freue ich mich und so hätte es eigentlich ja schon lange sein sollen. 

Was erwartest du 2021 noch von dir?

Ich stehe durch meine Verletzung 2019 etwas in der zweiten Reihe und hoffe, dass ich die Chance bekomme, bei internationalen Rennen starten zu können und dort möglichst gut zu sein. Dieses Jahr ist ganz gut geeignet, um mich hochzuarbeiten und wieder Wettkämpfe zu bestreiten. Dann werde ich versuchen, die kommenden drei Jahre Stück für Stück besser zu werden.