"Wertschätzung der Athletinnen für die 2. Liga ist sehr hoch"

Timo, haben dich die zwei Siege in den ersten beiden Saisonrennen überrascht?

In der vergangenen Saison haben wir in der BWTV-Triathlonliga jedes Rennen gewonnen, sowohl in der Team-, als auch in der Einzelwertung. Das konnten wir für dieses Jahr nicht erwarten. Aber es hat uns jetzt auch nicht überrascht, dass es bislang so gut lief. Die Wertschätzung der Athletinnen für die 2. Liga ist sehr hoch, sie sind motiviert, fiebern den Rennen entgegen. Auch wenn sie zum Teil andere wichtige Rennen haben, sind die Zweitliga-Rennen für sie ein Highlight.

Ist in Trebgast nun der dritte Sieg drin?

Auch wenn die beiden Franzis (Franziska Reng und Franziska Schildhauer, Anm. d. Red.) nicht am Start sind, haben wir eine starke Mannschaft. Beispielsweise mit Janina Fabriz, die zuletzt zum dritten Mal in Folge den Triathlon in Heilbronn über die Kurzdistanz gewonnen hat. Oder mit Julia Arnegger, die vergangene Woche bei der Straßen-DM im Radsport gestartet ist.

Ein Top-drei-Ergebnis in jedem Rennen ist schon vor der Saison unser Ziel gewesen. Wenn wir in Trebgast eine Top-Leistung zeigen, aber nur Zweite oder Dritter werden, sind wir auch zufrieden. Aber wir würden natürlich gerne gewinnen. 

Dann hättet ihr drei Siege und der Meistertitel würde damit ein Stück näher rücken. Ist der Aufstieg in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga euer Ziel?

Da muss ich mal das Team fragen … Wir haben vor der Saison ausgemacht, dass wir uns nach dem dritten Rennen, also nach Trebgast, zusammensetzen und schauen, wie es aussieht. 

Anders gefragt: Würdest du als Teamleiter gerne aufsteigen?

Für mich kommen immer zuerst die Sportlerinnen, dann der Verein und dann ich als Teamleiter. Dieser Dreiklang ist mir ganz wichtig.

Natürlich fände ich es super, wenn wir im kommenden Jahr in der 1. Liga starten. Aber wir müssen auch schauen, ob wir das hinbekommen, ob die Mannschaft dazu nicht noch zu grün hinter den Ohren ist. Wir haben einen relativ kleinen Kader mit sieben Sportlerinnen, weil wir keine Athletinnen bei uns „parken“ wollen, die dann nicht starten. Vor der Saison habe ich öfter zu hören bekommen, dass das nicht reicht. Bislang hat es super gepasst.

Mein vorrangiges Ziel ist es jedoch, Triathlon, gerade im weiblichen Bereich, in der Metropolregion Rhein-Neckar voranzubringen. Die Region hat eine große Historie im Triathlon mit vielen großen Athleten. Wir haben mit der SG Viernheim/Saar und dem Team Nikar Heidelberg aber aktuell nur zwei Triathlon-Erstligisten bei 1,5 Millionen Einwohnern. Das ist wenig. Also ist hier noch großes Potential. Wir wollen den Sport in der Region pushen, ohne ein Bundesliga-Team zusammenkaufen. Denn das bringt organisch nichts. Uns muss es gelingen, die Leute in die Vereine zu bringen.

Geht es dir auch darum, dem Sport etwas zurückzugeben?

Die Arbeit als Teamleiter macht super viel Spaß. Mir imponieren im Ligasport nicht nur die Ergebnisse, sondern auch das Fairplay und das Mietender der Athletinnen und Athleten, die nach dem Rennen im Ziel zusammensitzen. Das ist etwas, was ich im Sport gerne sehen will. Das war schon in der Landesliga so und ich sehe, dass es in der 2. Liga ähnlich ist. Ich merke, dass man hier etwas bewegen kann. Wir sind vor drei Jahren bei null gestartet und jetzt hast du mich vorhin gefragt, ob wir in die 1. Liga aufsteigen wollen.