"Es hieß schon mal, dass wir wegen mir langsamer laufen"
29.07.2019 – Thorsten Eisenhofer
Jule Behrens (REA Card Team TuS Griesheim) überraschte am Sonntag im dritten Rennen der Saison der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga mit Platz sieben. Zudem belegte sie mit ihrer Mannschaft einen starken dritten Rang. Im Interview hat sie uns verraten, dass sie neben den aktuellen Höhen auch schon Tiefen erlebt hat, eine erfolgreiche Trainingspartnerin hat und warum sich ihre Träume überholt haben.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Jule, siebter Platz in deinem erst zweiten Bundesliga-Rennen. Ein Traumergebnis für dich?
Ja, klar. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Ich wollte allerdings schon noch einmal besser sein als im Kraichgau.
Im Kraichgau hast du als 13. die Top Ten nur knapp verpasst. Hattest du seitdem ein Top-Ten-Resultat im Hinterkopf?
Es war schon ein Traum von mir, aber ich habe damit nicht gerechnet. Es ist ja schon noch einmal eine Steigerung. Und die Laufstrecke in Tübingen ist ja auch richtig hart.
Also war es eher ein langfristiger Traum?
Letztes Jahr war ich verletzt und konnte erst am Ende der Saison Rennen bestreiten. Daher habe ich nicht mit so etwas gerechnet. Für das Rennen im Kraichgau war mein Ziel Top 30. Da war der 13. Rang natürlich schon toll. Und jetzt habe ich das Resultat getoppt.
Nicht nur dein Einzelergebnis war top, sondern auch euer Teamergebnis.
Es war ein Ziel für diese Saison, mal unter die Top drei zu kommen. Die Männer haben in Düsseldorf ja vorgelegt.
Das heißt, ihr wart unter Zugzwang?
(lacht) Das nicht. Aber es war schon ein Ziel, das auch mal zu schaffen. Mal schauen, wie es nun in Berlin läuft. Vielleicht schaffen wir es ja, den dritten Tabellenplatz zu halten.
Also ist Rang drei nun das Ziel?
Ja, das ist schon ein großes Ziel. Vielleicht klappt es ja.
Du konntest im Vorjahr verletzungsbedingt knapp vier Monate nicht trainieren. Wie hart war das für dich?
Es war ein Tiefschlag für mich. Daher freue ich mich sehr, dass es dieses Jahr so gut klappt. Der Erfolg ist dadurch umso schöner.
Was macht man als junges Mädchen in dieser Zeit?
Freunde treffen, die Zeit rumzukriegen und versuchen, nicht so traurig zu sein.
Wie gut ist dir das gelungen?
Am Anfang ist es mir sehr schwer gefallen. Aber es hat sich ja wieder alles zum Guten gewendet.
Macht Triathlon nun umso mehr Spaß?
Auf jeden Fall. Ich mache ja erst seit letztem Jahr so richtig Triathlon. Davor war ich Schwimmerin, habe bei Landesmeisterschaften in Hessen immer mal eine Medaille gewonnen und bin nur einmal die Woche gelaufen.
Triathlon ist bei dir familiär vorgeprägt. Deine Mutter hat dich dazu gebracht.
Meine Mama (Alexandra Rechel, Anm. d. Red.) hat schon Europameistertitel in der Tasche und hat im Vorjahr die Hawaii-Qualifikation geschafft.
Ist sie ein Vorbild für dich?
Ja klar, sie ist auch eine gute Trainingspartnerin. Auch wenn sie nicht so die Trainingsweltmeisterin ist, ich pushe sie schon ganz schön (lacht).
Aber als du mit Triathlon anfingst, war sie sicherlich besser?
Da hieß es dann schon mal, dass wir nun langsamer oder kürzer wegen mir laufen. Mittlerweile machen wir mein Training und sie versucht, irgendwie mitzukommen (lacht). Aber es macht ihr trotzdem noch viel Spaß, mit mir zu trainieren.
Was bedeutet es dir, zusammen mit deiner Mama dieselbe Sportart auszuüben?
Das ist sehr schön. Man hat immer eine Trainingspartnerin. Man kann auch mal zu zweit die Zeit genießen.
Welche Ziele hast du für die kommenden Jahre?
Ich will weitere Top-Ten-Platzierung in der Bundeliga schaffen. Ein Traum wäre es, sich für eine internationale Nachwuchsmeisterschaft zu qualifizieren.