"Solche Sprüche am nächsten Tag will keiner hören"

30.07.2020 –  Thorsten Eisenhofer

Paul Weindl hat beim dezentralen Swim & Run der 1.Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am Sonntag mit dem HYLO Team Saar Rang zweibelegt und wurde zudem Fünfter in der Einzelwertung. Wir…

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Paul Weindl hat beim dezentralen Swim & Run der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am Sonntag mit dem HYLO Team Saar Rang zwei belegt und wurde zudem Fünfter in der Einzelwertung. Wir haben mit ihm über Tempodauerläufe mit Valentin Wernz, kleine Tipps mit großer Wirkung von einem Weltmeister und Sprüche, wenn die anderen schneller waren, gesprochen.

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Paul, 9:20 Minuten für 800 Meter Schwimmen, 14:54 Minuten für 5000 Meter Laufen. Zufrieden?

Ich bin recht zufrieden mit meiner Leistung. Ich wäre allerdings schon gerne etwas schneller gerannt. Vor einer Woche bin ich beim Leichtathletik-Wettkampf in Rehlingen 14:42 Minuten gelaufen. Und bei internen Tests in Saarbrücken war ich auch schon schneller.

Aber Rang fünf in einem Feld mit richtig guten Athleten ist doch super.

Mit der Platzierung bin ich auch voll zufrieden. Ich habe mir vorher allerdings wenig Gedanken über die Platzierung gemacht. Es ging mir vor allem um gute Leistungen in beiden Disziplinen.

Beim Swim & Run bist du zusammen – und auch gegen – einige deiner Trainingskollegen gestartet.

Es ist schon richtig cool, hier in Saarbrücken so eine große, leistungsstarke Trainingsgruppe zu haben. Wir treiben uns gegenseitig an. In jedem internen Test, in jeder einzelnen Einheit, will jeder immer der Beste sein. So ist man immer voll motiviert.

Und man hadert vermutlich, wenn die Trainingskollegen schneller sind.

Natürlich, jeder ist gerne vorne. Es ist nicht unbedingt angenehm, langsamer als die anderen zu sein, sie am nächsten Tag wieder zu sehen und dann noch einen Spruch zu hören zu bekommen.

Was macht die Gruppe in Saarbrücken darüber hinaus aus?

Wir machen auch privat viel zusammen. Viele von uns wohnen im Haus der Athleten. Wir gehen oft zusammen in die Stadt, etwas essen.

Seit diesem Jahr bist du in der Gruppe von Daniel Unger und Christian Weimer.

Es geht sehr professionell zu. Jeder weiß, wofür er es macht und hat Bock darauf. Es bringt einen jungen Athleten wie mich voran, wenn er täglich mit Sportlern trainiert, die älter und besser sind und schon gewisse Dinge erreicht haben. Ich habe im vergangenen Winter viele Laufeinheiten zusammen mit Valentin (Wernz, Anm. d. Red.) gemacht. Ich habe gemerkt, wie ich von Woche zu Woche besser mithalten konnte und dann teilweise sogar mal einen Tick stärker war.

Wie kann man sich das vorstellen?

Wir machen im Winter viele Tempodauerläufe. Am Anfang habe ich zwar mitgehalten, aber war danach total fertig. Von Woche zu Woche konnte ich dann kontrollierter laufen und habe irgendwann gemerkt, dass es auch Tage gibt, an denen Valentin mal am Limit ist.

Schaust du dir von Athleten wie Valentin noch viel ab?

Ich kann mir da noch einiges abschauen, zum Beispiel, wie professionell sich Valentin im Alltag verhält. Und auch von Daniel Unger kann ich viel mitnehmen und von seiner Erfahrung profitieren. Von ihm bekomme ich oft kleine Tipps, die viel wert sind.

Zuspruch von außen hast du 2019 gebraucht. Die Saison lief mit dem Sturz beim Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga im Kraichgau nicht so, wie du dir das vorgestellt hast.

Das Rennen im Kraichgau war mein erster richtiger Triathlon des Jahres. Bei einem Massensturz habe ich mir einen komplizierten Bruch am Handgelenk zugezogen. Ich habe sechs Schrauben und zwei Platten eingesetzt bekommen. Drei Wochen konnte ich gar nichts machen, durfte fast zwei Monate nicht schwimmen. Der Zeitpunkt Juni bis August war dafür sehr ungünstig. Es war inmitten der Wettkampfphase.

Immerhin zwei Rennen konntest du am Saisonende noch bestreiten.

Die Ergebnisse mit Rang sieben beim Continental-Cup in Agadir und Platz 13 beim Europacup in Constanta (Rumänien) waren dafür ganz ordentlich.

Wie hart war es, quasi fast eine Saison aussetzen zu müssen?

Es war anfangs ziemlich hart. Dadurch, dass ich durch die Trainingspause erstmal für drei Wochen richtig raus war, war danach die Lust aufs Training sehr groß. Und als ich dann gewusst habe, dass ich mit Blick auf das Saisonende noch zwei Wettkämpfe absolvieren kann, war die Motivation wieder richtig hoch.

2020 kam nun die Coronakrise, viele Triathlonwettkämpfe konntest du seit Ende 2018 nicht absolvieren.

Das stimmt. Aber in meinem Alter ist es vor allem wichtig, besser zu werden. Also nutze ich die Zeit, um einfach weiter zu trainieren. Aber ich freue mich sehr darauf, dass ich dieses Jahr mit dem Europacup in Olsztyn und dem Bundesligarennen in Saarbrücken noch zwei Wettkämpfe absolvieren kann. Ich will zeigen, dass ich besser geworden bin.