"So lange im Fernsehen zu sehen zu sein, ist schon etwas Besonderes"
26.07.2021 – Thorsten Eisenhofer
Karl, am vergangenen Sonntag wärst du gerne bei den Deutschen Nachwuchsmeisterschaften gestartet, die abgebrochen werden mussten. Von dort ging es dann direkt in den Urlaub?
Ja, ich bin nun nur etwa 20 Minuten von Schongau entfernt an der Grenze zu Österreich.
Ist es eher ein Urlaub oder eher ein Trainingslager?
Schon eher ein Urlaub, ich will mich ein bisschen erholen und Kraft sammeln. Am Montag habe ich noch eine lange Radeinheit gemacht, weil ja die harte Belastung von Sonntag weggefallen ist.
Und das Wetter ist mittlerweile auch gut, nachdem es ja von Samstagnachmittag bis Sonntagabend fast durchgängig geregnet hat?
(lacht) Jetzt schon.
Du hast dieses Jahr deine ersten beiden Rennen in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga absolviert.
Vor allem die Finals in Berlin waren super aufregend. Ich bin ja drei Tage vor dem Bundesligarennen schon bei den Deutschen Meisterschaften im Mixed Relay gestartet. Das war schon eine super Akklimatisierung für die Bundesliga. Mit den ganzen großen Namen wie Justus Nieschlag, Jonas Schomburg oder Henry Graf in einem Rennen zu starten, war schon cool.
Im Mixed-Relay-Rennen warst du sogar im Fernsehen zu sehen.
Ich war als Zweiter meines Teams an der Reihe und lag auf Position vier, hinter dem Spitzentrio mit Jonas, Lasse Lührs und Henry. Auf dem Rad war ich dann für etwa 15 Sekunden im Fernsehen eingeblendet. Ich hatte also meine Spot (lacht).
Bist du oft darauf angesprochen worden?
Natürlich. Mein Papa hat die Sequenz geclipt und mir gleich geschickt. So lange in den öffentlich-rechtlichen Sendern zu sehen zu sein, ist schon etwas Besonderes. Ich habe mir die Szene natürlich auch öfter als einmal angeschaut.
Wann hast du erstmals von einem Start in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga geträumt?
2019 habe ich mein erstes Zweitligarennen gemacht. Ich hatte gehofft, 2020 bereits das erste Mal in der Bundesliga starten zu können. Doch durch Corona lief es ja bekanntlich anders, als wir uns das alle vorgestellt haben. Aber vielleicht war es für mich auch gut, dass ich ein Jahr länger Zeit hatte, mich auf die Bundesliga vorzubereiten.
Welche Ziele und Träume hast du für die Bundesliga?
Ich würde gerne mal ein Top-Ten-Ergebnis erzielen. Und ich will mit dem Team Spaß haben und das Beste herausholen.
Was willst du generell im Triathlon erreichen?
Ich bin noch ein Jahr Schüler, kann also das kommende Jahr noch einmal richtig durchziehen. Ich möchte auf jeden Fall international starten. Ich mag die kurzen Distanzen und insbesondere die neueren Formate sehr. Langfristig sehe ich auf der Langdistanz aber größere Chancen. Ich will unbedingt mal bei der Ironman-WM auf Hawaii starten, ob als Profi oder als Altersklassenathlet. Der Mythos Hawaii reizt mich, insbesondere durch das gemeinsame Training mit Andreas und Michael Raelert in Rostock, zu denen ich natürlich auch aufschaue.
Du warst dieses Jahr auch bei der Junioren-EM-Qualifikation in Kienbaum dabei. Wie groß hast du deine Chancen eingeschätzt, dir einen Startplatz für die Europameisterschaften zu sichern?
Ich habe selbstverständlich mit dem Ticket geliebäugelt, ansonsten hätte ich dort nicht an den Start gehen müssen. Es lief von Beginn an jedoch nicht optimal, ich habe schon beim Schwimmen das Rennen weggeworfen. Das war natürlich schade. Jetzt werde ich mein Bestes geben, um mich für die Junioren-WM zu qualifizieren.