Spitzenreiter, Außenseiter, Kellerkinder: Wer steht wo?
14.08.2018 – Thorsten Eisenhofer
Am 8. September geht im Ostseebad Binz die 23. Saison der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga zu Ende. Vier Rennen, viele Wettkampf- und noch mehr Reisekilometer liegen hinter den 14 Frauen- und 16 Männerteams. Den Zuschauern boten die Athletinnen und Athleten großen Sport - im Kraichgau, in Düsseldorf, Münster und zuletzt bei der Hitzeschlacht in Tübingen. Zeit für eine kleine Zwischen-Analyse von der Tabellenspitze bis in den Keller und einen ersten Ausblick auf den Showdown in Binz.
Buschhütten boxt sich durch
Auf den ersten Blick scheint alles beim Alten. Rekordmeister und Ligakrösus, das EJOT Team TV Buschhütten, grüßt vor dem Saisonfinale von ganz oben und liegt erneut auf Kurs Meister-Double. Doch so einfach wie in den vergangenen Jahren kamen die Mädels und Jungs des Sportlichen Leiters Marco Göckus in dieser Saison nicht davon. Nach souveränen Siegen im Kraichgau kassierten die Herren in Düsseldorf ihre erste Niederlage seit der Saison 2013. Die Damen verpassten am Rhein sogar das Podium - auch das gab es schon lange nicht mehr. In Münster korrigierten die Siegerländer den kleinen "Ausrutscher" dann eindrucksvoll. Beim vorletzten Saisonrennen in Tübingen wurde es aber schon wieder eng. Anne Haug sicherte ihrem EJOT-Team mit einer bemerkenswerten Laufleistung hauchdünn den Tagessieg - eine Platzziffer fehlte der SG Triathlon Witten in der Endabrechnung.
Fazit: Die "Roten" sind nicht unschlagbar, bewiesen in der Saison 2018 aber Comeback-Qualitäten.
Packender Fight ums Podium
Die Podiumsplätze sind hart umkämpft. Insbesondere bei den Männern liefern sich das KilogIQ Team Saar und Triathlon Potsdam einen faszinierenden Zweikampf um die Vize-Meisterschaft. Im Kraichgau, in Münster und in Tübingen hatten der überragende Jorik Van Egdom (NED) und seine Potsdamer die Nase knapp vorn. In Düsseldorf schoben sich die Saarländer durch ihren Sieg zwischenzeitlich vorbei. Nach vier Rennen trennt sie in der Tabelle nur ein Punkt. Für das Finale hat Potsdam etwas bessere Karten, denn bei Punktgleichstand entscheidet die bessere Platzziffer. Hier liegt das Team Saar mit 43 Zählern im Hintertreffen. Bei den Damen scheint der zweite Platz für die SG Witten Triathlon zementiert. Mit drei zweiten und einem dritten Platz schnuppert das Team von Richard van Diesen eher nach oben als Richtung Süden zum Tabellen-Dritten nach Krefeld. Das Schwalbe-Team war auch 2018 mehrfach von Ausfällen gebeutelt, darf sich aber über die beiden Einzelsiege von Tamsyn Moana-Veale und Gillian Backhouse im Kraichgau und in Münster freuen. Vier Zähler dürften auf Rügen reichen, um den Podiumsplatz gegen Triathlon Potsdam zu verteidigen.
Fazit: Die üblichen Verdächtigen schenken sich im Kampf ums Podium nichts.
Dichtes Gedränge im Mittelfeld
Während bei den Damen die Plätze vier und fünf an Potsdam und ProAthletes KTT01 vergeben zu sein scheinen, kämpfen bei den Herren noch vier Teams um das Preisgeld für den vierten Platz. Nur drei Punkte liegen zwischen Triathlon Witten (61), dem WMF BKK-Team AST Süßen (59), ProAthletes KTT 01 (59) und dem Schunk Team TV Mengen (58). Dahinter tummeln sich Darmstadt, WEICON Trifinish Münster, das HEP Performance Team NSU Triathlon, die Aufsteiger vom gebioMized Team W+F Münster und aus Heidelberg sowie das REA Card Team TuS Griesheim im gesicherten Mittelfeld. Gleiches gilt bei den Damen für TuS Neukölln Berlin, Amicitia Viernheim, die starken Aufsteigerinnen von Mey Post-SV Tübingen, das REA Card Team TuS Griesheim, das MRRC Triathlon Team und das Sparda Bank Team Hagen. Auch diese sechs Teams haben beste Chancen, 2019 wieder in der Top-Liga Deutschlands dabei zu sein.
Fazit: Gleich drei Aufsteiger behaupten sich im Tabellen-Mittelfeld und sind auch 2019 wieder mit von der Partie.
Vier hoffen auf das "Wunder von Binz"
In der Abstiegszone hoffen dagegen drei Aufsteiger der Saison 2017 auf ein mittelgroßes Wunder. Doch für das 3defacto Team asc Darmstadt, Bayer 05 Uerdingen und das SPANNRIT Team TSG Kleinostheim dürfte das Abenteuer 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga nach einer Saison zunächst vorbei sein. Drei bzw. vier Punkte und einige Platzziffern Vorsprung haben die Teams des SSF Bonn (Platz 12 bzw. 14) auf Uerdingen und Kleinostheim. Zumindest ein Fünkchen Hoffnung besteht also noch. Das BIKE24 TriTeam Mitteldeutschland, Tabellenletzter bei den Herren, ist mit mittlerweile sechs Zählern Rückstand dagegen sportlich so gut wie abgestiegen.
Fazit: Das Quartett am Tabellenende ist sportlich kaum mehr zu retten. Hier muss das Wunder von Binz her.