"Ist schon krass, dass wir Tabellenführer sind"

03.08.2021 –  Thorsten Eisenhofer

Kim Heidemann und der TSV Amicitia Viernheim mit seiner weiblichen Nachwuchsmannschaft, die ausschließlich aus Viernheimer Triathletinnen besteht, stehen nach zwei Rennen an der Tabellenspitze der Zweiten Bundesliga Süd. Wir haben mit der 18-Jährigen vor dem Rennen in Nürnberg am Sonntag über Triathlon als Familiensport, einen möglichen Doppelsieg mit ihrer Schwester und die Glücksgefühle nach einem Deutschen Mannschaftsmeistertitel gesprochen.

Kim Heidemann

Kim Heidemann beim Rennen in Darmstadt.

Kim, Triathlon ist bei euch Familiensport. Neben dir starten auch deine Schwester Nina und deine Mutter Silke in der Zweiten Liga.

Es ist toll, mit ihnen zusammen trainieren und starten zu können, zumal meine Mutter ja nicht nur Teamkollegin, sondern auch unsere Trainerin und Betreuerin der Mannschaft ist. Wir sind alle auf einem ähnlichen Niveau, können so viel zusammen trainieren und es macht natürlich auch super viel Spaß, gemeinsam auf Wettkämpfe zu fahren.

Sind Nina und du durch eure Eltern zum Triathlon gekommen?

Ja, wir haben begonnen, als wir sieben Jahre alt waren. Unsere Eltern haben früher Leichtathletik betrieben, dann aber auch mit Triathlon begonnen. Wobei unser Vater nicht so extrem wettkampforientiert wie unsere Mutter ist. Er macht selbst keine Wettkämpfe mehr, unterstützt uns aber tatkräftig bei der Organisation der Wettkämpfe und feuert uns kräftig an.

Triathlon ist bei euch also das große Thema.

Klar, Triathlon hat in unserer Familie einen hohen Stellenwert. Aber es gibt natürlich auch noch andere Dinge, die uns wichtig sind. Für mich ist es jedenfalls ein super Ansporn, wenn die ganze Familie bei Wettkämpfen dabei ist.

In Darmstadt, in deinem ersten Zweitligarennen, bist du zu Saisonbeginn Dritte geworden.

Da es mein erstes Rennen in der Zweiten Bundesliga war, hatte ich keine wirklichen Erwartungen. Ich wusste nicht, wie gut wir als Team sind und wie gut ich im Vergleich zu den anderen Athletinnen bin. Deshalb kamen mein dritter Platz im Einzel und auch der zweite Rang mit dem Team überraschend. Aber ich habe mich natürlich dann umso mehr gefreut.

Eine Woche später habt ihr dann dank des Sieges am Rothsee die Tabellenführung übernommen.

Das ist schon krass, dass wir Tabellenführer sind. Ich meine, es ist Bundesliga, wenn auch nicht die Erste. Wir sind schon sehr stolz darauf, an der Tabellenspitze zu stehen.

Ziel ist es nun sicherlich, die Spitzenposition in Nürnberg zu verteidigen.

Das wäre schon sehr cool. Es läuft gerade richtig gut und natürlich träumen wir alle davon, am Ende der Saison auf dem ersten Platz zu stehen. Mal schauen, wie die Wettkämpfe laufen werden; ein Platz unter den ersten Drei im Endklassement sollten wir auf jeden Fall schaffen.

Der Wettkampf in Nürnberg ist mein erstes Massenstartrennen in der Zweiten Liga (in Darmstadt starteten die Athlet*innen im Abstand von 20 Sekunden, Anm. d. Red.). Ich freue mich schon sehr, mich mit den Konkurrentinnen zu batteln - mit einem hoffentlich guten Ausgang für mich und mein Team.

Der Teamgedanke ist dir also sehr wichtig.

Wir trainieren alle zusammen und kennen uns schon lange. Besonders toll an den Ligawettkämpfen finde ich, dass es um die Mannschaft geht. Klar, jede absolviert das Rennen für sich. Aber am Ende zählt das Team. Ich freue mich auch schon sehr auf den Wettkampf in Saarbrücken, da wir dort ein Teamrennen haben, in dem wir alle zusammen starten.

Deine Schwester Nina hat beim Wettkampf am Rothsee die Einzelwertung gewonnen. Ein Ansporn für dich?

Klar, würde ich auch gerne mal ein Zweitligarennen gewinnen. Ich fand es cool, dass meine Schwester das geschafft hat und ich habe mich sehr für sie gefreut. Ich bin stolz auf sie und es spornt mich zugleich auch selbst noch etwas mehr an.

Ist es ein Traum, mal zu zweit auf dem (Einzel-)Podium bei einem Zweitligarennen zu stehen?

Auf jeden Fall. Das wäre natürlich fürs Team gut und für uns beide auch ein super cooles Feeling.

Habt ihr schon mal einen Doppelsieg in einem Rennen geschafft?

Nein, aber Nina und meine Mutter haben dies schon einmal erreicht. Nina und ich sind allerdings auch so gut wie nie zusammen gestartet, da Nina zwei Jahre älter ist und damit immer einer anderen Altersklasse angehört hat.

Dann wird es Zeit, dass es mal klappt.

Absolut! (lacht).

Vielleicht ja nächstes Jahr, da bist du dann dem Juniorenalter entwachsen. Vorher stehen für dich noch deine letzten Deutschen Nachwuchsmeisterschaften an, wegen denen du auch den letzten Saisonwettkampf der Zweiten Liga verpassen wirst.

Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe, meine Jugendzeit mit einer Top-Ten-Platzierung abschließen zu können. Außerdem wäre es natürlich sehr schön, wenn wir in der Mannschaftswertung ähnlich erfolgreich wie 2019 sind.

Damals gab es Rang eins für Hessen in der Jugend A weiblich.

Das kam für mich sehr überraschend. Aber bei uns allen lief das Rennen damals echt gut. Es war sehr cool bei der DM mit meinen Teamkolleginnen auf dem obersten Treppchen zu stehen.