"Ist unser großer Wunsch, wieder Erste Liga zu starten"

15.09.2021 –  thorsten eisenhofer

Alexander Kull hat mit dem Team Weimarer Ingenieure – HSV Weimar den Titel in der Zweiten Bundesliga Nord geholt. Wir haben mit ihm über die Bedeutung von Einzelsiegen, den Traum von der Rückkehr in die 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga und verlorenes Selbstvertrauen gesprochen.

Alex Kull

Alex, die Zweitligasaison endetet für dich mit dem Einzel- und dem Teamsieg in Hannover, was zugleich den Meistertitel bedeutete.

Es ist schön, dass wir nun wieder regelmäßig Wettkämpfe absolvieren können. Und jeder Erfolg tut natürlich gut, egal ob es ein kleines oder ein großes Rennen ist. Es ist wichtig, sein Selbstvertrauen wieder zurückzugewinnen.

Ist das verloren gegangen?

Die Trainingsbedingungen in Thüringen waren während der Lockdowns nicht besonders gut, vor allem, was das Schwimmen anging. Da gibt einem solch ein Erfolg natürlich Bestätigung, dass man auf dem richtigen Weg ist. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr nun noch ein oder zwei Continental-Cup-Rennen absolvieren kann.

Es wären deine ersten internationalen Rennen seit den Junioren-Weltmeisterschaften vor knapp zwei Jahren.

2020 war es coronabedingt leider nicht so einfach, international zu starten. Jetzt fühle ich mich wieder bereit und es passt auch vom Trainingszustand.

Wie schwer waren die vergangenen zwei Jahre für dich?

2019 war eine Wunsch-Saison. Es hat vieles gepasst und die WM-Teilnahme war die Kirsche auf der Sahnetorte. Jetzt gehöre ich der Altersklasse U23 an, die ersten beiden Jahre sind mir aber quasi genommen worden. Der Schritt in die U23 ist eh schon schwer genug, nun ist er noch einmal schwieriger.

Ich muss es so hinnehmen und einfach versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich will nun noch einmal angreifen. Gelingt mir das nicht, habe ich immer noch die Möglichkeit, auf die längeren Distanzen zu wechseln.

Du bist dieses Jahr drei Mal in der Zweiten Liga gestartet. Was lernst du in diesen Rennen?

Noch immer recht viel, obwohl ich schon seit einigen Jahren dabei bin. Die Rennen verlaufen immer unterschiedlich, es kommt immer mal etwas durcheinander. In Potsdam hat es mir beim zweiten Wechsel beim Prolog das Rad verschlagen und ich bin gestürzt. Das war im ersten Moment natürlich ärgerlich und unglücklich, aber ich habe wieder etwas aus dieser Situation mitnehmen können.

Du hast mittlerweile vier Zweitligarennen gewonnen. Was bedeuten dir diese Erfolge?

Sie geben mir Bestätigung. Die Zweitliga-Rennen sind nicht schlecht besetzt. Die Wettkämpfe bekommen jedes Jahr von der Leistungsdichte her noch einmal einen Schub. Hier vorne dabei zu sein, ist für mich ein Zeichen, dass es läuft.

Ich würde natürlich auch gerne wieder in der Ersten Bundesliga (das Team Weimarer Ingenieure startete 2019 in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga, Anm. d. Red.) starten und mich mit noch starker Konkurrenz messen.

Diese Saison konntet ihr nicht aufsteigen, da die Coronastatuten Auf- und Abstieg nicht vorgesehen haben.

Von der Leistung her haben wir uns mit drei Siegen in drei Rennen dieses Jahr eigentlich schon für die Erste Bundesliga qualifiziert. Wenn wir diese Leistung in der kommenden Saison wieder zeigen, stehen die Chancen gut, dass uns der Aufstieg gelingt. Es ist unser großer Wunsch, mit dieser Mannschaft wieder in der Ersten Liga zu starten.