Sophia Weiler: "Ballwerfen war nicht so meins"
06.10.2020 – Thorsten Eisenhofer
Sophia Weiler (TuS Neukölln-Berlin) hat mit Rang zwölf beim Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga in Saarbrücken ihr bisher bestes Ergebnis in der höchsten deutschen Triathlonliga erzielt. Wir haben mit ihr über eine Bundesliga-Premiere zu Hause, über gute Eigenschaften und die Rolle des Zufalls auf dem Weg zur Triathletin gesprochen.
[[$GalleryElement? &unique_idx=`2` &layout_id=`6` &layout_column=`col2` &layout_idx=`0` &layout_title=`` &lightbox=`0` &thumbnail=`` ]]Sophia, wie schätzt du deinen zwölften Rang im Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga in Saarbrücken ein?
Ich bin zufrieden mit dem Rennen. Ich hatte einen stark besetzten Lauf (unter anderem mit Lena Meißner, Anabel Knoll und Selina Klamt, Anm. d. Red.) und bin in diesem Vierte geworden. Rang zwölf war meine bisher beste Platzierung in einem Bundesliga-Wettkampf. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Aber ich bin auch selten zu 100 Prozent zufrieden.
Also bist du sehr ehrgeizig?
Ja, das auch. Und ich hinterfrage mich kritisch. Ich denke, dass ist eine gute Eigenschaft.
Gibt es Rennen, mit denen du zu 100 Prozent zufrieden bist?
Ja, zum Beispiel mit dem Bundesligarennen in Berlin im Vorjahr (Sophia belegte Rang 25, Anm. d. Red.) oder den DTU-Jugendcups in Jena oder Goch 2019 (Sophia wurde Dritte bzw. Fünfte, Anm. d. Red.).
Deine Premiere in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga hast du 2019 im Kraichgau gefeiert - an einem für dich speziellen Ort.
Genau. Ich komme aus Bretten, dass ist da ganz in der Nähe. Ich habe zuvor schon einige Rennen am Hardtsee in Ubstadt-Weiher verfolgt, Wettkämpfe der Bundesliga und auch Wettbewerbe des DTU-Jugendcups. Das waren immer spezielle Momente, gerade die Bundesligarennen. Wenn die Athleten mit dem Kanonenschuss am Abend gestartet sind, bekommt man schon eine Gänsehaut als Zuschauerin.
Hast du davon geträumt, im Kraichgau dein Bundesliga-Debüt feiern zu können?
Da ist schon ein Traum in Erfüllung gegangen. Es war ein sehr, sehr schöner Zufall. Ich bin sehr froh, mein erstes Bundesligarennen dort bestritten zu haben. Denn es waren auch viele Freunde von zu Hause an die Strecke gekommen.
Du hast in Saarbrücken in einem Rennen mit einem besonderen Format Rang zwölf erreicht. Ist das nun auch dein Ziel in einem Rennen mit Massenstart?
Wenn ich solch ein Ergebnis im kommenden Jahr wiederholen könnte, wäre das sehr, sehr cool. Irgendwann mal auf dem Podium zu stehen, wäre ein Traum. Ich weiß aber auch, dass es bis dahin noch ein Stückchen Arbeit ist.
Dass du beim Triathlon gelandet bist, ist ein bisschen dem Zufall geschuldet.
Ich wollte Kraulen lernen, habe aber im Schwimmkurs keinen Platz bekommen. Daher bin ich zum Schwimmen in einen Triathlonverein gegangen.
Bis dahin warst du Leichtathletin, allerdings ohne leistungssportliche Ambitionen.
Stimmt. Ballwerfen war nicht so meines, auch Sprinten konnte ich nicht so schnell wie andere. Im Ausdauerbereich hat man schon gesehen, dass ich veranlagt bin. Triathlon hat mir gleich von Beginn an Spaß gemacht. Es in den Landeskader von Baden-Württemberg zu schaffen, war der erste große sportliche Traum, den ich mir erfüllen konnte.
Mittlerweile bist du in Freiburg am Stützpunkt. Was ist dein nächster sportlicher Traum?
Neben einer Top-15-Platzierung in der Bundesliga und Podestplatzierungen bei den Rennen des DTU-Jugendcups wäre es toll, wenn ich mich für die Junioren-EM 2021 qualifiziere.