"Sind nicht nur Trainingsbuddys, sondern auch Freundinnen"

19.10.2021 –  thorsten eisenhofer

Die Frauen des RSC Lüneburg starten in der kommenden Saison als Aufsteiger in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga. Wir haben mit Lüneburgs Franka Rust über eine überraschende Nachricht, große Pläne und wachsende Ziel gesprochen.

Franka Rust

Franka, du bist in dein abschließendes Schuljahr gestartet. Wie kommst du mit der Doppelbelastung Abitur und Leistungssport klar?

Ich strebe natürlich einen bestmöglichen Abschluss an. Aber am Ende kann ich nicht mehr als mein Bestes geben wenn und das ist auch okay. Ich will nicht unbedingt Medizin studieren.

Hast du schon einen Plan für nach dem Abitur?

Ich will erst einmal ein Jahr Geld verdienen und reisen, dabei etwas von der Welt sehen. Triathlon kann ich von überall machen. Danach würde ich gerne Fernsehjournalismus studieren.

Dann sehen wir uns nach deiner aktiven Karriere vielleicht weiterhin bei Triathlonrennen.

Mal schauen (lacht). Sportmoderation ist auf jeden Fall eine Option, die ich mir offenhalte. Ich finde gleichzeitig auch Moderationen zu Themen wie Reisen und Abenteuer spannend.

2022 seid ihr als RSC Lüneburg in der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga dabei.

Wir sind immer noch total geflasht, dass wir aufsteigen dürfen. Es ist toll, dass wir dieses eigentlich unerreichbare Ziel für diese Saison noch erreichen konnten. Alle haben ihren Teil dazu beigetragen, alle haben sich sehr ins Zeug gelegt. Wir waren bislang immer ein Mittelfeldteam in der Zweiten Liga Nord. Wir hatten Rang drei als Team für die abgelaufene Saison schon als ein hochgestecktes Ziel. Wir haben Glück, dass wir nun doch noch aufsteigen dürfen (die Coronastatuten hatten für die Saison 2021 eigentlich keinen Aufstieg vorgesehen. Da aber Plätze in der Ersten Bundesliga frei sind, werden diese nun aufgefüllt, Anm. d. Red.).

Was bedeutet es dir, mit deinem langjährigen Verein in der Ersten Liga starten zu können?

Ich hatte für die kommende Saison einige Anfragen von Erstligateams. Mein Ziel war es auch, kommende Saison in der Ersten Liga zu starten, weil ich dort viel für meinen weiteren Weg lernen kann. Dass ich nun zusammen mit meinen Mädels in der Ersten Liga starten kann, hat für mich eine große Bedeutung. Die Mannschaft hat in der Landesliga angefangen. Dass wir diesen Weg nun zusammen in die Erste Liga gehen können, ist toll. Vor allem, weil wir quasi eine Trainingsgruppe sind, dabei nicht nur Trainingsbuddys, sondern auch Freundinnen sind.

Was macht euer Team aus?

Wir kennen uns alle sehr gut, wissen um unsere Stärken und Schwächen. Wir hatten bisher keine zugekauften Athletinnen dabei. Wir sind zwar Einzelkämpferinnen, aber gleichzeitig ein Team. Dass wir zusammen zu den Wettkämpfen anreisen, stärkt den Teamspirit noch einmal.

Jetzt werdet ihr als Aufsteiger sicherlich nicht gleich die Meisterschaftsserie von Buschhütten beenden wollen.

(lacht) Die Erste Liga ist eine ganz andere Herausforderung als die Zweite Liga. Wir freuen uns darauf, es ist ein Ehre, dabei zu sein. Ich denke, wir sind stark genug, um nicht auf den allerletzten Plätzen zu landen, sondern eine Platzierung im unteren Tabellendrittel zu erreichen.

Du bist eine starke Radfahrerin. In den Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga ist es jedoch meistens von Vorteil, gut zu schwimmen und schnell zu laufen.

Ich war dieses Jahr beim Rennen in Berlin (zugleich die Deutschen Meisterschaften auf der Sprintdistanz, Anm. d. Red.) dabei. Dort habe ich es durch ein gutes Schwimmen in die zweite Radgruppe geschafft und bin noch in die Top 15 vorgelaufen. Ich habe damit gezeigt, was möglich ist. Ziel für kommende Saison muss es sein, auch mal das Ende der ersten Radgruppe zu erreichen.

Es wird langsam mit dem Schwimmen bei dir.

Ja, ich mache Fortschritte, die Baustellen im Schwimmen werden kleiner. Schaffe ich es in die erste Radgruppe, sind Platzierungen um Rang 15 weiterhin drin.