Triathlon-Jugendarbeit: SSF Bonn setzt auf Eigengewächse
28.11.2017 – Thorsten Eisenhofer
Einen fünfstelligen Geldsegen überbrachte die Stiftung VR-Bank wenige Wochen vor Weihnachten den Nachwuchstriathleten der Schwimm- und Sportfreunde Bonn (SSF Bonn). Mit einer Handvoll Kindern hat der Sportwissenschaftler und heutige Cheftrainer Christoph Grosskopf vor 13 Jahren angefangen - mittlerweile nutzen weit mehr als 100 Kinder das umfangreiche Trainingsangebot für kleine Triathletinnen und Triathleten. Ihr großes Ziel: einmal in der 1. Triathlon-Bundesliga für das SSF Bonn TEAM artegic an den Start gehen. Einige TriKids der "ersten Stunde" haben sich diesen Traum schon erfüllt.
Christoph Grosskopf, die SSF Bonn sind mit zwei Teams in der 1. Triathlon-Bundesliga und den Ligen darunter ebenfalls stark vertreten - dazu kommen 120 Kinder und Jugendliche in der Triathlon-Abteilung. Was ist euer Erfolgsrezept bzw. wie habt Ihr es geschafft, die Abteilung dorthin zu bringen, wo sie heute steht?
2004 habe ich - noch während meines Studiums - damit begonnen, in unserer Triathlon-Abteilung ein Trainingsangebot für Kinder auf die Beine zu stellen. Mit vier Kindern ging es los. Auch dank der großartigen Voraussetzungen in Bonn (vereinseigene 50-Meter-Schwimmhalle mit angrenzender Laufbahn) fanden schnell immer mehr Kinder und Jugendliche den Weg zu uns. Diese „kleinen Athleten“ wurden natürlich von Jahr zu Jahr älter und es entwickelten sich automatisch die nächsten Altersgruppen, die betreut werden konnten. Dazu kommt, dass wir mit etwa 10.000 Mitgliedern einer der größten Vereine in Nordrhein-Westfalen und Deutschland sind. Das gibt uns zum Beispiel die Möglichkeit, einen hauptamtlichen Trainer im Bereich Triathlon anstellen zu können, der sich schwerpunktmäßig um den leistungsorientierten Sport und den Nachwuchs kümmert. Im Zusammenspiel mit einigen Honorartrainern entsteht so ein gutes Paket für alle Alters- und Leistungsklassen. Ein Großteil der „Kinder“ von damals gehört heute übrigens den Kadern unserer Bundesliga-Teams an.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, starten in den oberen Ligen ausschließlich junge deutsche Athletinnen und Athleten für die SSF Bonn. Welche Idee steckt dahinter?
Zum einen sollen unsere Nachwuchsathleten ein Ziel haben. Die Aussicht, sich in einer hochkarätigen Liga wie der 1. Triathlon-Bundesliga mit nationalen und internationalen Topathleten vergleichen zu können, zieht natürlich. Zum zweiten bedeutet ein umfangreiches Trainingsangebot auch einen hohen finanziellen Aufwand. Da bleibt für Antrittsgelder oder Prämien für auswärtige Athletinnen und Athleten nicht viel übrig. Selbst wenn wir wollen, könnten wir uns Topstars - wie sie in anderen Teams starten - nicht leisten.
Was genau wollt Ihr mit den 10.000 Euro anstellen, die Ihr kürzlich von der Stiftung VR-Bank für die Nachwuchsförderung erhalten habt?
Das Geld fließt komplett in das Trainingsangebot hier bei uns. Wir werden im TriKids-Bereich der 8-12-Jährigen noch zusätzliche Trainer anstellen, die gerade im Schwimmtraining unterstützen sollen. Gleichzeitig wollen wir weiteres Trainingsmaterial anschaffen. Gerade für die athletische Ausbildung haben wir da viele Ideen.